Bitcoin-Steuererklärung: Steuersoftware & Tipps für deinen Steuerbericht

Achtung: Bitcoin Steuer! Wenn die Bullen den Bitcoin-Kurs durch die Decke jagen, juckt es so manchem Trader in den Fingern, Gewinne mitzunehmen. Aber Obacht! Wer Veräußerungsgewinne mit BTC und Co. realisiert, muss darauf im Zweifel Steuern zahlen. Wie Hoch die Steuerlast ist, welche Regeln ihr dabei beachten müsst und welche Steuer Softwarelösungen euch bei der Steuererklärung unter die Arme greifen, erfahrt ihr in diesem Ratgeber.

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Inhaltsverzeichnis

Wie wird Bitcoin (BTC) besteuert?

Grundsätzlich zahlen Anleger, die Veräußerungsgewinne mit dem Verkauf von Kryptowährungen oder Gewinne mit dem Trading zwischen Coins erzielen, Einkommensteuer. Konkret wird die Bitcoin-Besteuerung durch das Einkommensteuergesetz (EStG) § 23 Private Veräußerungsgeschäfte geregelt. Der Steuersatz für die Einkommensteuer liegt zwischen 0 und 45 Prozent. Wie hoch die Steuerlast im Detail ausfällt, hängt von einer Reihe von Faktoren wie der Haltefrist, der Freigrenze sowie der allgemeinen Steuerklasse ab. Steuerpflichtige Personen sind dafür verantwortlich, die eigene Steuerlast zu ermitteln und dem Finanzamt darzulegen. 

Persönlicher Steuersatz

Geregelt wird die Bitcoin-Versteuerung gemäß § 22 Nr. 2 i.V.m. § 23 EStG (Private Veräußerungsgeschäfte), nach der Wirtschaftsgüter dann steuerpflichtig sind, wenn sie eine Haltedauer von einem Jahr unterschreiten und die Freigrenze von 600 Euro übersteigen. Dabei ist es unerheblich, ob Krypto gegen Krypto oder Krypto gegen Fiat gehandelt wird. Ferner ist die Berechnungsmethode relevant. Man unterscheidet hierbei zwischen FiFo (First in, First out) und LiFo (Last in, First out). FiFo unterstellt, dass die zuerst gekauften Coins auch diejenigen sind, die zuerst verkauft wurden. Bei LiFo ist es genau umgekehrt. Finanzämter akzeptieren typischerweise FiFo.

Steuerfrei nach einem Jahr Haltefrist

Coins, die mindestens ein Jahr gehodlt werden, sind per Gesetz steuerfrei. Das heißt, langfristig orientierte Anleger profitieren und müssen auch noch so exorbitante Krypto-Gewinne mit keinem Cent versteuern. Wichtig dabei ist jedoch die richtige Bewertungsmethode. Normalerweise gilt beim Finanzamt: FiFo. Das steht für “first in, first out”. Im Klartext heißt das, dass die Coins, die zuerst angeschafft wurden, auch die sind, die zuerst veräußert wurden. 

Trader müssen aber in der Lage sein, den Anschaffungszeitpunkt der Kryptowährungen nachzuweisen. Wer viel tradet, kann da schon mal den Überblick verlieren. Weiter unten findet ihr Steuer-Tools, die genau diese Aufgabe automatisieren.

Freigrenze von 600 Euro

Auch kurzfristig orientierte Trader können so manchen Steuertrick anwenden. So gesteht der Gesetzgeber eine Freigrenze von 600 Euro zu, auch wenn die BTC innerhalb der einjährigen Haltefrist veräußert wurden. Aber Obacht! Wer die Freigrenze von 600 Euro überschreitet, muss den gesamten Gewinn versteuern. Daher gilt: Steuerlast im Vorfeld optimieren. Auch dafür stellen wir euch weiter unten veritable Tools vor.

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Wir stellen dir die besten und sichersten Hardware Wallets für Bitcoin & Co. vor und erklären dir, worauf du achten solltest.

Tipps zur Bitcoin-Steuererklärung

Um deine Steuerlast auf Kryptowährungen zu verringern oder ein böses Erwachen zu vermeiden, gibt es einige Tricks und Kniffe. Wir möchten dir hier eine kleine Übersicht an die Hand geben.

1. Verluste realisieren

Verlust ist nicht gleich Verlust. Zwar kann der volatile Krypto-Markt das Portoflio hier und da ins Minus reißen. Ein Verlust nach Steuerrecht entsteht aber nur dann, wenn du ihn realisierst, sprich in Euro oder eine andere Kryptowährung umtauschst. Das kann mitunter sogar vorteilhaft sein. Schließlich verringert jeder Verlust den Gesamtgewinn deiner Krypto-Trades und führt so zu einer geringeren Steuerlast. Wer Kryptowährungen wie Bitcoin also innerhalb der Haltedauer von einem Jahr mit Verlust veräußert, kann dies steuerlich geltend machen und so seine Steuerlast senken. Formal berechnet man Gewinn oder Verlust aus dem Handel mit Kryptowährungen folgendermaßen:

Veräußerungspreis-Anschaffungskosten-Werbungskosten (Gebühren)

= Veräußerungsergebnis (Gewinn oder Verlust)

Reine Buchverluste- oder Gewinne lösen indes keinen steuerpflichtigen Vorgang aus. Wer also hodlt, kann sich zurücklehnen. 

2. Liquidität sichern

Auch wer nur zwischen Kryptowährungen hin-und-her tradet, kann eine Steuerlast auslösen. Diese muss hierzulande aber in Euro beglichen werden. Liegt die notwendige Liquidität nicht vor, kann es passieren, dass man im ungünstigsten Fall Kryptowährungen veräußern muss, um Steuern zu bezahlen. Daher ist es sinnvoll, zum Zeitpunkt der Steuererklärung etwas Fiatgeld beiseite zu legen. So bleibt einem das böse Erwachen erspart und man ist nicht gezwungen, wertvolles digitales Gold zu verkaufen.

3. Nutze die Spekulationsfrist

Wer Bitcoin und Co. länger als ein Jahr hält, zahlt keine Steuern auf Veräußerungsgewinne. Punkt. Hier ebnet der Gesetzgeber den Weg für astronomische Krypto-Gewinne, die völlig steuerfrei realisiert werden können. Wenn man bedenkt, dass BTC im Schnitt pro Jahr etwa 200 Prozent an Wert zulegt, ist das ein Geschenk, das man nicht einfach so liegen lassen sollte.

Bitcoin Steuersoftware statt Steuerberater?

Um deine Bitcoin-Steuern im Auge zu behalten, gibt es sinnvolle und einfach zu nutzende Tools. So haben Anbieter wie Blockpit, Accointing oder CryptoTracking Softwarelösungen auf den Markt gebracht, die deine Handelsbewegungen automatisch tracken und die entsprechende Steuerlast berechnen und deinen Steuerbericht automatisch erstellen. Wir haben drei Software-Lösungen auf Herz und Nieren getestet.

Bitcoin Steuersoftware im Vergleich

blockpit logo

Blockpit

4.5/5

Positiv

Negativ

cointracking logo

CoinTracking

4.5/5

Positiv

Negativ

accointing logo

Accointing

4.4/5

Positiv

Negativ

FAQ

  • Wie wird Bitcoin-Trading versteuert?

    Veräußerungsgewinne mit BTC und Co. sind nach dem Einkommensteuergesetz (EStG) § 23 Private Veräußerungsgeschäfte Einkommensteuerpflichtig. Die konkrete Höhe bemisst sich an der Steuerklasse und liegt zwischen 0 und 45 Prozent.

  • Wie hoch ist der Steuerfreibetrag bei Bitcoin?

    Der Steuerfreibetrag liegt bei 600 Euro. Falls die Grenze überschritten wird, muss der gesamte Betrag versteuert werden. 

  • Gibt es eine Haltefrist bei Bitcoin?

    Liegt zwischen Verkauf und Anschaffung ein Zeitraum von mindestens 12 Monaten, müssen Veräußerungsgewinne aus Bitcoin-Verkäufen nicht versteuert werden. Dies müsst ihr dem Finanzamt aber glaubhaft belegen.