Social-Media-Revolution? BitClout-Gründer sagt sozialen Netzwerken den Kampf an

BitCloud-Gründer Nader Al-Naji hat seine Identität preisgegeben und gleichzeitig ein neues Projekt angekündigt, dass die Social-Media-Landschaft revolutionieren soll.

Daniel Hoppmann
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Verschiedene Social-Media-Apps auf einem Smartphone.

Beitragsbild: Shutterstock

Der mysteriöse Gründer von BitClout hat sich demaskiert und gleichzeitig den Launch eines neuen sozialen Mediums verkündet – DeSo. Damit möchte der Schöpfer Nader Al-Naji das Knüpfen neuer sozialer Kontakte aus dem oligopolistischen Würgegriff bestehender Plattformen befreien. Twitter, Facebook, Instagram und Konsorten machten zu viele Profite auf dem Rücken derer, die den eigentlichen Content bereitstellten. “The Decentralised Social Network”, so der Name des Projekts, soll dieses Problem lösen, indem es für jeden zugänglich und monetarisierbar sei. Eine Lösung, die “die Creator, Entwickler und Nutzer in den Vordergrund stellt – und nicht die Shareholder”, so Al-Naji auf Twitter.

Namhafte Investoren hat der ehemalige Google-Mitarbeiter bereits von seiner Idee überzeugen können. Ein Blick auf das Funding-Register Crunchbase verrät, dass Investment-Schwergewichte wie Andreessen Horowitz, Coinbase Ventures und Pantera Capital insgesamt 200 Millionen US-Dollar in das Projekt pumpten. Auch Winklevoss Capital, deren Gründer Tyler und Cameron ihre Berühmtheit im Zuge der Facebook-Gründung erlangten, beteiligten sich ebenfalls.

Um die Probleme der zentralisierten Social-Media-Plattformen zu beheben, setzt DeSo auf die Blockchain-Technologie. Dabei unterstützt die Lösung des BitClout-Gründers sowohl klassische Funktionen, die man von herkömmlichen sozialen Netzwerken kennt und erweiterte diese um Blockchain-eigene Features wie Social Token, Trinkgelder und NFT, womit Content Creator dann entlohnt werden sollen.

BitClout als Prototyp

Besonders hervorzuheben ist hier die Funktionsweise der Social-Token. In der Mai-Ausgabe des Kryptokompass hatten wir uns mit dem Thema bereits ausführlich beschäftigt. Dabei handelt es sich, grob gesprochen, um die Tokenisierung des eigenen “digitalen Ichs”. BitClout erfüllt hierbei eine Art Pionierrolle. Das Projekt verknüpft die eigene Plattform mit Twitter-Profilen. Auf der Seite können Anleger sogenannte “Creator Token” sowohl von Privatpersonen als auch Celebrities kaufen.

Dafür müssen Interessierte zunächst Clout-Token, die nach dem DeSo-Launch in DESO umbenannt wurden, erwerben. Im Grunde handelt es sich um eine Wette, die man auf die Reputation einzelner Social Media Accounts abschließt. Dabei reicht die Range von Reality Stars wie Kim Kardashian bis hin zu Unternehmern wie Elon Musk. Der hält aktuell auch den Status als “wertvollstes Profil” mit einer Marktkapitalisierung von 14,36 Millionen US-Dollar. Auch BTC-ECHO hat im Rahmen eines Experiments einen Account angelegt.

BitClout ist jedoch alles andere als unumstritten. Vor allem der Umstand, dass es keine Lizenz für die Nutzung der Twitter-Profile vonseiten berühmter Persönlichkeiten gibt, ist mitunter einer der größten Kritikpunkte an dem Projekt. Gegenüber FastCompany verteidigte sich Al-Naji:

Wir haben sie in die Blockchain aufgenommen und im Wesentlichen ihre Profile für sie erstellt. Der Hauptgrund dafür war, dass wir verhindern wollten, dass sich Leute für sie ausgeben und ihre Benutzernamen besetzen.

Nader Al-Naji gegenüber FastCompany

Inwiefern mit der Begründung rechtliche Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden können, bleibt dennoch abzuwarten. Ebenso interessant dürfte man die Entwicklungen des neuen DeSo-Projekts verfolgen.

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