Gesamtmarktanalyse Bitcoins (BTC) schwacher Jahresauftakt belastet den Altcoinmarkt

Der Kryptomarkt kann nach seiner Weihnachtsrallye bisher nicht an die zwischenzeitliche Stärke anknüpfen und tendiert zu Jahresbeginn abermals schwächer.

Stefan Lübeck
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Krypto Gesamtmarkt Seitwärts

Beitragsbild: Shutterstock

Bitcoins bullishe Wertentwicklung über die Feiertage reichte vorerst nicht aus, um die aktuelle Seitwärtsphase nach oben zu verlassen. Anhaltende Gewinnmitnahmen belasteten die Kurse vieler Kryptowährungen in den letzten sieben Handelstagen. Einen ersten Lichtblick verzeichnet aktuell der Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi). Sushiswap (SUSHI) kann auch diese Woche weiter im Kurs zulegen und versuchte in den letzten Handelstagen seinen Abwärtstrend zu durchbrechen. Ähnlich sieht es auch mit Blick auf Uniswap (UNI), Aave (AAVE) und Pancakeswap (CAKE) aus. Viele DeFi-Projekte könnten ihre monatelangen Kurskorrekturen beenden und diesem Sektor damit zu alter Stärke verhelfen. Anleger sollten die Kursentwicklung in diesem Bereich in den kommenden Handelswochen genauer beobachten.   

Beste Kursentwicklung unter den Top-10 Altcoins:

Avalanche (AVAX):

Kursanalyse Avalanche (AVAX) KW52
Kursanalyse auf Basis des Wertepaares  AVAX/USD auf Binance

Der Kurs von Avalanche konnte sich in der abgelaufenen Woche verhältnismäßig gut behaupten. Auch auf Wochensicht weist der AVAX-Kurs lediglich einen geringen Kursabschlag auf und verliert damit weniger an Wert als seine Konkurrenz. Überwindet der AVAX-Kurs den Widerstand bei 117,52 USD und überspringt in der Folge auch die rote Abwärtstrendlinie, ist zunächst ein Retest des Verlaufshochs bei 127,34 USD einzuplanen.

Bullishe Variante (Avalanche)

Zwar weist auch Avalanche aktuell eine leichte Kurskonsolidierung auf, handelt mit aktuell 111,39 USD weiterhin in Schlagdistanz zu seinen bisherigen Höchstständen. Gelingt es den Bullen den Bereich um 117,52 USD per Tagesschlusskurs zu durchbrechen und auch das 78er Fibonacci-Retracement bei 122,85 USD zurückzuerobern, ist ein unmittelbarer Retest des Dezemberhochs bei 127,34 USD wahrscheinlich. Prallt der Kurs hier nicht deutlich gen Süden ab und überspringt den Kreuzwiderstand aus horizontaler Widerstandslinie und oberen Bollinger-Band, ist für die kommenden Wochen mit einem Angriff auf das Allzeithoch bei 147,28 USD vorstellbar.

Kann sich Avalanche sodann in diesem Bereich festbeißen, ist mittelfristig mit einem Durchmarsch bis in den Bereich zwischen 178,22 USD und 191,12 USD zu planen. Hier dürften Anleger erneut erste Gewinne realisieren. Sollte sich auch der gesamte Kryptomarkt in den kommenden Wochen von seiner relativen Kursschwäche lösen können, ist mittelfristig auch ein Folgeanstieg in Richtung des 161er Fibonacci-Extensions bei 217,84 USD vorstellbar. Sollte sich Avalanche nach Erreichen dieses Kursziel sodann oberhalb der 200 USD stabilisieren, ist langfristig sogar ein Angriff auf das 261er Fibonacci-Extension bei 261,45 USD möglich. Diese Zielmarke stellt weiterhin das maximale bullishe Kursziel für die kommenden Monate dar.   

Bearishe Variante (Avalanche)

Zwar nahmen Anleger auch bei Avalanche zuletzt Gewinne mit, die Bären verpassten es jedoch erneut nachhaltig Verkaufsdruck aufzubauen. Bereits im Bereich des EMA50 (orange) prallte der Kurs zuletzt mehrfach gen Norden ab. Sollte Avalanche in den kommenden Handelstagen unter sein Wochentief bei 99,10 USD zurückfallen, wartet bereits an der 96,22 USD ein weiteres Unterstützungslevel. Der Kreuzsupport aus horizontaler Unterstützung und unterem Bollinger-Band dürfte im ersten Anlauf nur schwer zu durchbrechen sein. Fällt der AVAX-Kurs hingegen unter diesen Support zurück, rückt erneut das 50er Fibonacci-Retracement bei 90,20 USD in den Blick. Knapp darunter findet sich mit dem Supertrend zudem eine weitere starke Unterstützung. Gelingt es den Bären, diesen Support per Tagesschlusskurs zu unterbieten, dürfte Avalanche in der Folge erneut in Richtung 78,69 USD korrigieren. Neben dem 38er Fibonacci-Retracement verläuft hier auch das Verlaufstief vom 13. Dezember 2021.

Somit ist im Bereich zwischen 78,69 USD und 76,73 USD mit einer Richtungsentscheidung für die kommenden Handelswochen zu rechnen. Fällt Avalanche nachhaltig unter die grüne Zone zurück, weitet sich die Korrektur unmittelbar bis an den EMA200 (blau) bei 68,98 USD aus. Abermals ist mit vermehrter Gegenwehr des Bullenlagers zu rechnen. Bleibt die Gegenbewegung hingegen aus, ist eine Korrekturausweitung bis an die Kreuzunterstützung aus 23er Fibonacci-Retracement und MA200 (grün) einzuplanen. Können die Bären auch diese Zone durchschlagen, rückt das maximale bearishe Kursziel bei 51,41 USD in den Blick der Anleger. Hier findet sich das Verlaufstief vom 12. Oktober des vergangenen Jahres. Spätestens in diesem Bereich werden die Bullen den Kurs stabilisieren wollen, um eine Korrekturausweitung in Richtung 33,11 USD zu verhindern. Vorerst können Anleger kurzfristige Konsolidierungen in Richtung der 90 USD für Neueinstiege nutzen.

Indikatoren (Avalanche):

Der RSI wie auch der MACD-Indikator tendieren aktuell seitwärts und können keine frischen Impulse liefern. Erst wenn der RSI-Indikator aus der neutralen Zone zwischen 45 und 55 ausbricht, bildet sich ein neues Signal bei diesem Indikator aus.

Schlechteste Kursentwicklung unter den Top-10 Altcoins:

Solana (SOL):

Kursanalyse Solana (SOL) KW52
Kursanalyse auf Basis des Wertepaares  SOL/USD auf Binance

Der Kurs Solana befindet sich auch zum Jahreswechsel weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Zuletzt gelang es den Bullen nicht, den SOL-Kurs wieder nachhaltig oberhalb seiner gleitenden Durchschnittslinien EMA20 (rot) und EMA50 (orange) zu stabilisieren. Solana droht aktuell erneut den türkisen Supportbereich aufzugeben und seine Korrekturbewegung fortzusetzen. Bei einer nachhaltigen Unterschreitung der 171,04 USD, droht der SOL-Kurs erneut in Richtung des Verlaufstiefs bei 150,03 USD nachzugeben. 

Bullishe Variante (Solana)

Der SOL-Kurs tendiert vorerst weiter gen Süden. Ausgehend vom deutlichen Abpraller an der 205,03 USD rutschte Solana in der abgelaufenen Handelswoche zurück in die türkise Unterstützungszone ab. Die Käuferseite sollte nun alles daran setzen den SOL-Kurs zu stabilisieren und zurück über den Kreuzwiderstand bei 188,05 USD zu hieven. Neben dem 50er Fibonacci-Retracement verläuft an dieser Kursmarke aktuell auch der EMA50. Erst wenn die Bullen diesen Chartbereich nachhaltig überwinden können, rückt der Bereich des 61er Fibonacci-Retracement bei 205,01 USD abermals in den Blick der Anleger. Da in dieser Zone auch der Supertrend sowie das obere Bollinger-Band verlaufen, ist zunächst ein Kursabpraller einzuplanen. Erst wenn dieser starke Widerstandsbereich per Tagesschlusskurs durchbrochen wird, hellt sich das Chartbild zugunsten der Bullen deutlich auf. Sodann ist ein Folgeanstieg bis an den Widerstand bei 218,98 USD wahrscheinlich.

Der Weg zu alter Stärke

Können die Bullen genug Kaufdruck generieren, ist auch ein Durchmarsch bis an das 78er Fibonacci-Retracement bei 229,19 USD vorstellbar. Im ersten Anlauf dürfte der SOL-Kurs an diesem Widerstand scheitern. Wird dieser Widerstand mittelfristig pulverisiert, rückt die rote Widerstandszone als Zielbereich abermals in den Blick. Überwindet der SOL-Kurs in der Folge auch den Bereich um 240 USD nachhaltig, ist ein erneuter Angriff in Richtung Allzeithoch vorstellbar. Dafür benötigt Solana jedoch einen wiedererstarkenden Gesamtmarkt. Sollte die Käuferseite den Kurs von Solana in den kommenden Handelswochen zurück in Richtung seines Allzeithochs schicken können, rücken perspektivisch Kursziele bei 299,14 USD sowie 315,26 USD als mögliche Zielmarken in den Blick der Anleger.

Diese Widerstandsmarken sind vom 127er und 138er Fibonacci-Extension abgeleitet. Kann sich Solana in der Folge oberhalb der 260 USD stabilisieren, ist langfristig ein Durchmarsch bis an das mehrfach genannte maximale Kursziel bei 348,94 USD vorstellbar. Anleger können im Bereich der 150 USD erste Long-Positionen aufbauen, sollten aber noch Futter für einen möglichen Rücksetzer bis in die orange Unterstützungszone bereithalten, um ihren Einstandskurs zu verbilligen.  

Bearishe Variante (Solana)

Zuletzt wehrten die Bären jeden Anstiegsversuch bei Solana mit Bravour ab und drückten den SOL-Kurs in der abgelaufenen Handelswoche erneut in Richtung des 38er Fibonacci-Retracements bei 171,04 USD. Wird diese Unterstützung erneut dynamisch durchbrochen, weitet sich die Konsolidierung zunächst bis an die 160 USD aus. Hier verläuft das untere Bollinger-Band im Tageschart. Gibt der SOL-Kurs diese Kursmarke auf, ist ein Rückfall zurück bis an die 150,03 USD zu erwarten. Neben dem Verlaufstief vom 13. Dezember sowie dem 23er Fibonacci-Retracement findet sich unweit darunter auch der EMA200 (blau). Verstärkte Gegenwehr der Bullen ist in diesem Bereich wahrscheinlich.

Gelingt es der Verkäuferseite den Kurs von Solana per Tagesschlusskurs unter die 140 USD abzuverkaufen, weitet sich die Korrektur augenblicklich bis an den MA200 (grün) bei 131,42 USD aus. Abermals wird die Käuferseite den SOL-Kurs stabilisieren wollen. Können die Bären der Verkaufsdruck aufrechterhalten, könnte Solana mittelfristig bis in die orange Zone nachgeben. Ein Retest der 116,06 USD wäre sodann vorstellbar. Zunächst dürfte der SOL-Kurs in diesem Bereich Halt finden. Sollte der Gesamtmarkt in den kommenden Handelswochen abermals schwächeln, ist auch ein Rückfall bis an das Ausbruchslevel aus dem August 2021 bei 82,07 USD nicht auszuschließen. Mittelfristig könnte Solana sogar bis an das alte Allzeithoch aus dem Mai 2021 korrigieren. Das maximale bearishe Kursziel lautet unverändert 55,93 USD.

Indikatoren (Solana):

Der MACD-Indikator wie auch der RSI tendieren weiterhin gen Süden und liefern aktuell keine nachhaltigen Signale. Der RSI taxiert aktuell zwar erneut in seiner neutralen Zone zwischen 45 und 55, droht jedoch bei einer anhaltenden Kursschwäche ein neues Verkaufssignal auszubilden.

Stabilität der Top 10

Die erneute Kurskorrektur bei Bitcoin sorgt nach einer zuletzt bullishen Woche abermals für Kursabschläge unter den Top-10 Altcoins. Alle 10 Kryptowährungen folgen Bitcoins negativer Kursentwicklung und weisen ebenfalls einen Kursrückgang auf. Einzig Avalanche (AVAX) kann sich mit lediglich zwei Prozent Kursabschlag achtbar aus der Affäre ziehen. Mit vier Prozent Kursminus tendiert auch der Binance Coin (BNB) aktuell bullisher als die Krypto-Leitwährung.

Solana (SOL) führt mit 12 Prozent Wertabschlag die Liste der Wochenverlierer an. Auch Ripple (XRP) und Dogecoin (DOGE) tendierten mit jeweils neun Prozent Kursrückgang in der abgelaufenen Handelswoche schwach. In der Rangliste ist eine Platzveränderung zu vermelden. Avalanche überholt Dogecoin und steigt auf den neunten Rang an.

Gewinner und Verlierer der Woche

Zu Jahresbeginn zeigt sich bei den Top-100 Altcoins ein eher bearishes Bild. Nur gut 30 Prozent der Top-100 Altcoins weist einen Kursanstieg im Wochenvergleich auf. Die Liste der Wochengewinner wird angeführt von yearn.finance (YFI) mit 28 Prozent Wertzuwachs, gefolgt von Osmosis (OSMO) mit 18 Prozent. Wie in der Vorwoche kann Sushi (SUSHI) seine Rallye fortsetzen und um 17 Prozentpunkte zulegen. Ebenfalls bullish zeigen sich Cosmos (ATOM) mit 16 Prozent sowie Harmony (ONE) mit 12 Prozent Kursplus. Mit Blick auf die Liste der Underperformer sticht insbesondere Kadena (KDA) mit 22 Prozent Kursabschlag hervor. Mit Decentraland (MANA) sowie The Sandbox (SAND) finden sich zudem zwei Metaverse Projekte, die jeweils einen Kursverlust von 15 Prozentpunkten aufweisen, unter den größten Wochenverlierern.

Erneut schwach zeigt sich abermals Olympus (OHM) mit 14 Prozent Kursminus. Die positive Kursentwicklung vieler Altcoins in der Vorwoche scheint bislang nicht nachhaltig zu sein. Die mehrheitlich geringen Umsätze in den letzten Handelstagen lassen jedoch bisher nur eine eingeschränkte Prognose zu. Wie in der Vorwochenanalyse angesprochen, kommen größere Händler und institutionelle Investoren erst nach und nach aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück in den Markt und dürften in den kommenden zwei Handelswochen für eine Richtungsentscheidung sorgen.

Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,88 Euro.

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