Zugegeben ... Die 5 schlimmsten Investmentflops der BTC-ECHO Redaktion

Mit diesen Investments sind wir von BTC-ECHO auf die Nase gefallen, damit euch das nicht mehr passiert. Gern geschehen.

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Brennende Euro-Scheine
| Auch wir haben schon den ein oder anderen Euro verbrannt.

Aus Fehlern kann man bekannterweise so einiges lernen. Leider gibt man nur selten zu, was man verbockt hat. Wir bei BTC-ECHO haben uns bereits so manchen Fauxpas erlaubt, der für unseren Geldbeutel nicht ganz so gut ausgegangen ist.

Im Wilden Westen des Krypto-Sektors ist das jedoch keine Seltenheit. Anstatt zu schweigen haben wir euch unsere schlimmsten Investmentflops herausgesucht, damit ihr es in Zukunft besser machen könnt.

David Scheider, Redakteur

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Wer 2016 schon im Space war, ist an Krypto-Influencer Julian Hosp nicht vorbeigekommen. Der Space war damals einfach ein anderer: kaum Podcasts, kaum YouTube, kaum Presse. Wer also etwas über Bitcoin, Ethereum und Co. erfahren wollte, kam an Hosps Podcast nicht vorbei – und das wusste der Ex-Kitesurfprofi für sich zu nutzen.

Mit TenX gründete der studierte Notfallmediziner dann sein erstes Unternehmen im Krypto-Space und fuhr sogleich die wohl erfolgreichste ICO-Crowdfunding-Kampagne der Geschichte ein. Binnen kürzester Zeit konnte das Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag mit dem Verkauf des hauseigenen PAY Tokens einnehmen. Der Clou: TenX wollte 0,5 Prozent des über die Visa-Karte umgesetzten Handelsvolumens an die Investorinnen und Investoren ausschütten. Allein: Die Visa-Karte kam nie, das Vertrauen der Anleger:innen begann zu bröckeln.

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In der Krypto-Szene stand TenX sinnbildlich für den Crash der ICO-Blase. Millionen US-Dollar waren vernichtet und mit ihnen mein Investment. Und TenX? Gibt es nicht mehr.

Giacomo Maihofer, Redakteur

Giacomo Maihofer

Es war im Herbst 2017, High Noon des ICO-Rausches. Alles mit dem Namen Blockchain boomte. Jeder Depp launchte seinen eigenen Coin. Und ich mischte als naiver Kleininvestor mit, angetrieben von lustigen FOMO-Memes und meiner eigenen Gier. Mit manchen Investments verzehnfachte ich meinen Einsatz innerhalb weniger Wochen. Bei anderen verlor ich – am Ende beim Crash von 2018 alles.

Irgendwann in dieser Zeit kam ich in Slack– und Telegram-Channel, einen Kreis von Eingeweihten. Sie ergatterten besonders begehrte Presales. Heißt: Man durfte die Coins einige Monate vor dem offiziellen ICO kaufen, zu besseren Preisen, dafür oft mit Lock-Up. Nur viele dieser Projekte launchten nie. So warte ich zum Beispiel seit drei Jahren auf den Launch eines Tokens, der – Oho! Aha! – das Internet dezentralisieren soll. Heute wie damals heißt es: “Coming Soon”. Bye, Bye, mein geliebtes Ethereum.

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Sven Wagenknecht, Chefredakteur

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Die Kombination von NFTs und DAO ist sicherlich nicht nur beim Bored Ape Yacht Club ein riesengroßer Erfolg – so zumindest die Erwartung beziehungsweise Hoffnung. Auf der Suche nach spannenden Alternativen fiel der Blick auf das Projekt HeadDAO. Ebenfalls auf maximal 10.000 NFTs begrenzt, offenbart die DAO Community eine Partizipation an gemeinsamen NFT-Käufen von beispielsweise CryptoPunks und Bored Apes.

Als NFT-Besitzer wird man so Teil eines dezentralen Investmentfonds, der wiederum in teure NFTs investiert. Gleichzeitig kann man seine HeadDAO NFTs staken und $HEAD Token generieren. Nennenswerte Einsatzmöglichkeiten der Token waren bis dato aber nicht bekannt. Hat sich der NFT-Kauf gelohnt? Definitiv nicht! Der Floor Price der HeadDAO NFTs ist innerhalb weniger Monate geradezu ins Bodenlose gefallen. Das Learning: Die allermeisten Projekte im Krypto-Sektor scheitern, nur spricht man sehr selten darüber.

Peter Büscher, Content & Social Media Manager

Peter Büscher

Die Historie in meiner App zeigt den Kauf für den 01. Januar 2018 an, Uhrzeit 01:06. Das fasst den Wahnsinn ganz gut zusammen, der rund um das damalige Allzeithoch vom 17. Dezember 2017 herrschte. Ich war erst wenige Wochen dabei und hatte gerade die Token-Rezension eines vergleichsweise seriösen, australischen YouTubers über das ebenfalls australische Projekt Horizon State mit dem Decision Token (HST) gesehen.

Inhaltlich ging es dabei um einen durchaus relevanten Anwendungsfall: Wahlen auf einer Blockchain. Der Silvesterfeier geschuldet nicht mehr ganz nüchtern kaufte ich 395,0581 HST für insgesamt 450,37 USD. Das Investment hatte sich kurz darauf fast verzehnfacht, aber das war zu wenig, wir wollten ja alle auf den Mond. Statt zum Erdtrabanten ging es dann aber in die entgegengesetzte Richtung, die Bärenhölle von 2018. Aktuell notiert ein HST bei 0.00017841 USD. Und ich hodl einfach weiter.

Mark Preuß, Gründer & CEO

Es war das Jahr 2013 und ich werde zum ersten Mal auf Bitcoin und Co. aufmerksam. “Und Co.” bedeutet hier noch einen sehr überschaubaren Altcoinmarkt in dem sich allmählich Litecoin, Peercoin, Namecoin und Dogecoin formieren. Mich hatten das Thema Bitcoin und die Idee eines dezentralen Finanzsystems ziemlich schnell in ihren Bann gezogen und mir ging das Thema nicht mehr aus dem Kopf. Auf Geburtstagen, Hochzeiten, Firmenfeiern und auch im Bekanntenkreis gab es wilde Diskussion darüber, ob sich ein Investment in Bitcoin lohnt. Für mich war die Antwort nach wochenlanger Recherche klar, für meine Mitstreiter aber keineswegs. Es war ja nur das böse “Schwarzmarktgeld” – ein totales Hirngespinst.

Zu der Zeit war die deutschsprachige Informationslage über Bitcoin und Co. sehr rar gesät, wenn nicht gar nicht existent. Das war die Geburtsstunde von BTC-ECHO. Ich beschloss alle Informationen, die ich nur finden konnte, auf meinem damals noch Blog zu veröffentlichen und hatte ein großes Problem weniger: Jeder, der Fragen, Zweifel oder Ähnliches an Bitcoin und dessen Daseinsberechtigung hatte, wurde auf BTC-ECHO geschickt und ich konnte mir jegliche Rechtfertigungen ersparen.

Natürlich war auch “Investieren in Krypto” ein großes Thema für mich. Alleine der Kauf war ein echtes Abenteuer, wenn ich mich an Bitcoin24, MtGox, btc-e, Cryptsy und Co. zurückerinnere. KYC, Kauf via App, 2FA, Einlagensicherung, Hardwarewallets – Fehlanzeige. Das Vertrauen in den Börsen zu damaligen Sicherheitsstandards und der damaligen Regulatorik war viel zu groß. Also verlor ich zunächst 2014 auf MtGox viele meiner noch im zweistelligen Bereich erworbenen Bitcoins. Na toll, hätte ich sie doch mal alle auf meine Fullnode gezogen, aber die Bequemlichkeit hatte gesiegt. Das Schicksal meinte es gut mit mir und somit verlor ich beim Cryptsy Hack (2016) und beim btc-e Hack (2017) nochmals viele meiner Altcoins.

Ich hatte nie in irgendwelche “Shitcoins” investiert und auch von ICOs habe ich meine Finger gelassen. Investment technisch ist da also aus heutiger Sicht nicht viel falsch gelaufen. Einzig in Sachen Verwahrung durfte ich sehr früh am eigenen Leib erfahren, wie wichtig die sichere Aufbewahrung in einer dezentralen Welt ist: Not your Keys – Not your Coins.

Disclaimer: Dieser Artikel erschien bereits im Mai dieses Jahres.

BTC-ECHO Magazin 04/23 - Platzt der Traum? USA auf Feldzug gegen Krypto!
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