Liquid Staking Ethereum (ETH) Staking für jedermann mit Rocket Pool

In wenigen Monaten wird Ethereum vollständig auf Proof-of-Stake umgestellt und Staking-Belohnungen werden dadurch steigen – mit Rocket Pool können auch Kleinanleger davon profitieren.

Leon Waidmann
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Ethereum

Beitragsbild: Shutterstock

| Ethereum (ETH) versucht aktuell den Abwärtstrend zu brechen.

Daten von Stakingrewards.com zeigen, dass Proof-of-Stake-basierte Kryptowährungen inzwischen für über 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Krypto-Space verantwortlich sind. Sobald Ethereum vollständig auf Proof-of-Stake (PoS) umgestellt ist, kann man damit rechnen, dass die Dominanz von PoS weiter zunehmen wird. Darüber hinaus erwarten Analysten von JP Morgan, dass Einnahmen durch Staking von Ethereum und anderen Kryptowährungen bis 2025 auf über 40 Milliarden US-Dollar steigen wird. Die Staking-Industrie scheint somit ein paar goldene Jahre vor sich zu haben.

Jedoch gibt es auch Probleme bei Staking. Beispielsweise müssen Anleger ihre Kryptowährungen in Smart Contracts sperren, um Staking-Belohnungen zu erhalten. Der Nachteil dabei ist, dass gestakte Token nicht mehr handelbar sind und nur mit Verzögerung abgehoben werden können. Zum Beispiel muss man bei Ethereum insgesamt 32 ETH besitzen, um eigenständig Staking zu betreiben. Zudem ist es noch nicht eindeutig absehbar, wann man wieder auf seine gestakten ETH zugreifen kann.

Auch bei Solana (2-3 Tage) oder Polkadot (28 Tage) dauert es mehrere Tage, bis man seine Token aus Staking Contracts abheben kann. Das bedeutet, dass Investoren ihre gestakten Token in diesen Zeiträumen nicht mehr traden oder sie in Decentralized Finance (z. B. Liquidity Mining, Lending, Trading etc.) Rendite erwirtschaften lassen können. Liquid Staking will dieses Problem lösen und Anlegern das Beste aus beiden Welten bieten.

Worum geht es bei Liquid Staking?

Wie der Name schon erahnen lässt, ist Liquid Staking eine Methode, mit der man seine gestakten Token liquide, also handelbar machen kann. Der Prozess beginnt damit, dass Anleger einen Token (z. B. ETH, SOL oder DOT) in ein Protokoll einbringen, das in ihrem Namen Staking tätigt, einen kleinen Teil der Staking-Belohnungen einbehält und ihnen im Gegenzug einen sogenannten Liquid Staking Token zu Verfügung stellt. Dieser Staking-Token bietet Investoren einen 1:1 Anspruch auf ihre gestakten Token und generiert automatisch Staking-Belohnungen.

Der große Vorteil für Anleger ist, dass Liquid Staking Token jederzeit frei handelbar sind und gleichzeitig Staking-Belohnungen generieren. Sie können somit zu einem beliebigen Zeitpunkt verkauft, gegen den zugrunde liegenden Token eingetauscht oder in DeFi verwendet werden, um weitere Zinsen zu verdienen. Liquid Staking wird in der Krypto-Welt von unterschiedlichen DeFi-Protokollen angeboten. Zu den bekanntesten gehören derzeit Lido Finance, Acala Network, Anchor Protocol und Rocket Pool. Im Folgenden schauen wir uns Ethereum-Liquid-Staking-Protokoll Rocket Pool (RPL) an.

Ethereum staken mit Rocket Pool

Rocket Pool wurde ursprünglich 2016 vom Softwareentwickler David Rugendyke erfunden. Seitdem hat sich Rocket Pool auf die Entwicklung des dezentralen Ethereum Staking für jedermann konzentriert. Bevor das Projekt sein Mainnet am 9. November 2021 erfolgreich gestartet hat, hat es sich deshalb um verschiedene Ethereum-Staking-Anbieter gekümmert. Diese sollen für die ersten Jahre einen reibungslosen Staking-Prozess für Nutzer gewährleisten und in Zukunft weiter dezentralisiert werden.

Rocket Pool kreiert dafür mehrere “Minipools”, die jeweils 32-Ethereum-Mindestkapitaleinlage für das Betreiben eines Ethereum-Validators ansammeln, um mit diesen dann einen Validator aufsetzen. Aus der Perspektive des Netzwerks sieht ein Minipool-Validator von Rocket Pool nicht anders aus als ein gewöhnlicher Validator, der 32 ETH alleine staked. Unter der Oberfläche verbirgt sich jedoch ein komplexes Design.

Ethereum
Quelle: Messari

Smart-Node-Betreiber müssen eigenständig 16 ETH einbringen. Diese werden anschließend mit weiteren 16 ETH von individuellen Stakern kombiniert, um einen möglichst dezentralen Validator aufzusetzen.

Staking bereits ab 0,01 ETH möglich

Individuelle Staker hingegen können bereits 0,01 ETH einbringen. Als Gegenleistung für ihre ETH erhalten Staker rETH. RETH ist ein liquides Derivat, das ihren Anteil an den gestakten ETH und ETH-Staking-Belohnungen innerhalb des Rocket Pool Protokolls repräsentiert.

Im Gegensatz zu anderen Derivaten wie stETH von Lido Finance werden die Staking-Belohnungen nicht direkt dem rETH-Guthaben eines Nutzers gutgeschrieben. Stattdessen ist der Wert von rETH an die Menge der ETH + ETH Staking-Belohnungen innerhalb des Rocket Pool Netzwerks gekoppelt. Das bedeutet, dass Nutzer zwar nicht sehen, wie sich ihr Betrag an rETH vermehrt, aber dafür können sie beobachten, wie der relative Wert der rETH im Vergleich zu ETH steigt. Das liegt daran, dass das gesamte Validatoren-Netzwerk von Rocket Pool kontinuierlich ETH verdient, die dem Protokoll gutgeschrieben werden.

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