Hackatao Ein millionenschweres NFT-Künstlerpaar

Über 4.000 verkaufte Werke brachten Hackatao seit ihrem Schritt in die Krypto-Kunst bis dato 12.606,077 ETH ein – aktuell über 25 Millionen Euro. Heute steckt das anonyme Künstlerpaar aus Mailand mitten in der Veröffentlichung ihrer neuen NFT-Kollektion “Queens + Kings”. Winken die nächsten Millionen?

Marlene Müller
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Hackatao

Beitragsbild: Hackatao

| NFT-Kunstwerke des Künstlerduos Hackatao.

Seit 2005 sind “S” und “N” ein Künstlerduo, seit 2007 ein Paar. In ihren Werken setzen sie sich mit Themen wie Gesellschaft, Umwelt, Menschen und Krypto auseinander. Den Namen Hackatao gaben sie sich bereits vor ihrem Beitritt zur Krypto-Kunst. Hack steht für die Lust, unter die Oberfläche der Dinge zu dringen – Tao für das kreative, dynamische Gleichgewicht aus Ying und Yang, als das sie sich selbst verstehen.

Obwohl sie sowohl analoge als auch digitale Werke schaffen, liegt der Fokus aktuell primär auf Letzterem. Seit 2018 veröffentlichen sie auf unterschiedlichen Plattformen Kunstwerke, nehmen an analogen und virtuellen Ausstellungen auf der ganzen Welt teil und arbeiten mit bekannten Auktionshäusern zusammen – sie sind ein Exempel dafür, wie man mit NFTs erfolgreich werden kann.

Hackatao und die NFT-Kunst: Wie alles begann

“Im Frühjahr 2018 lasen wir einen Beitrag im Sciences Magazin, der über Blockchain und deren Implikation für die Kunstwelt sprach. Wir dachten, das ist brillant”, sagt
Hackatao gegenüber BTC-ECHO. Inspiriert von den digitalen Optionen bauten sie kurze Zeit später Kontakt zu John Crain und Jonathan Perkins auf. Die beiden Gründer von SuperRare standen kurz vor der Eröffnung ihres digitalen NFT-Marktplatzes.

Nach wenigen Tagen des Austauschs war klar, SuperRare wird zu seiner Premiere ein animiertes und tokenisiertes GIF von Hackatao mit dem Namen “Girl Next Door”
enthalten. Dabei erscheinen die Wörter “Fuck you” in der Sonnenbrille der Frau. Das Kunstwerk sollte eine “Hymne” gegen das traditionelle Kunstsystem sein, da sich dieses “zu dieser Zeit noch weigerte, Innovationen zu akzeptieren und zu unterstützen”.

Bruch mit der traditionellen Kunstwelt

Die beiden berichten davon, dass sie knapp fünf Jahre vor dem ersten Airdrop Mailand verließen, um in die nordöstlichen Berge Italiens zu ziehen. Dadurch sei zwar der Erhalt des Kontakts zu Events, Kurator:innen und Museen kompliziert geworden, jedoch zugleich ihre Anhängerschaft gewachsen. Dabei kam ihr Einstieg in die Digitalisierung für sie gerade im rechten Moment, so konnten die beiden die Verbindung mit ihrer Community erhalten, ohne auf Strukturen und Kontakte der Kunstwelt angewiesen zu sein.

Heute schätzen sie neben der Unmittelbarkeit und Transparenz der Prozesse am meisten an NFTs, “dass es sich nicht nur um ein Medium handelt, sondern auch ein kreatives Werkzeug, das uns Kunstschaffenden ermöglicht, eine echte emotionsgeladene Erfahrung für die Sammler:innen zu kreieren”.

Christie’s Da-Vinci-Versteigerung

Dabei ist es nicht immer nur für die Sammler:innen emotional. Im Rahmen einer Versteigerung einer Bärenkopfzeichnung von Leonardo da Vinci gestaltete Hackatao eine 3D-animierte Bärenfigur. Diese konnte in einer einwöchigen virtuellen Ausstellung von Christie’s online bestaunt werden.

Hackatao: “Wir waren berührt und aufgeregt. Für uns wurde der Traum einer posthumen Zusammenarbeit mit Leonardo da Vinci wahr. Dadurch lernten wir den alten Meister besser kennen und sahen einige Parallelen zwischen unserer und seiner Arbeit.” Während Da Vincis Bärenkopf für umgerechnet über zehn Millionen Euro den Besitzer wechselte, wurde das Augmented-Reality-Kunstwerk von Hackatao an das MoCA-Museum verschenkt.

Fünf unterschiedliche, tokenisierte und 3Danimierte Abbildungen dieser digitalen Statur wurden auf SuperRare versteigert.

“Queens + Kings” zum Selbstgestalten

Mit dem Projekt “Queens” auf Nifty Gateway begannen die beiden Künstler:innen, die Rolle der Frau in der Geschichte und Gesellschaft näher zu untersuchen. Auch hierfür griffen sie wieder auf die Werkzeuge von Virtual und Augmented Reality, 3D-Animationen und die Blockchain zurück.

Dabei betonen Hackatao: “Jedes Projekt ist einzigartig und braucht ein anderes Timing. Es bedarf einer engagierten Forschung, unsere Ideen und Inspirationen in den Kunstwerken zu vereinen … dabei ist jedes Kunstwerk für uns wie ein eigenes Kind und jeder Drop immer aufregend.”

In ihrer aktuellen Kollektion geben sie etwas kreative Freiheit an einen Algorithmus und die zukünftigen Besitzer:innen der NFTs ab. Der Algorithmus setzt per Zufallsfunktion unterschiedliche Eigenschaften der “Queens + Kings” zusammen. Die Besitzer:innen sollen diese Eigenschaften, wie etwa die Kronen, auf OpenSea handeln können. Dadurch bekommen sie die Möglichkeit, Einfluss auf die Gestaltung ihrer digitalen Avatare zu nehmen. Im nächsten Quartal sollen die Avatare zunächst eingefroren und anschließend gerankt werden. Zudem planen Hackatao für 2023 die Gründung einer DAO “Q+K”, die Entwicklung einer Metaverse-Experience und ein Sandbox Game. Ob das wohl weitere Millionen in die Kassen des Künstlerpaars spielen wird?

Disclaimer

Dieser Artikel erschien bereits in der März-Ausgabe des BTC-ECHO Magazins.