Bullenmarkt vorbei? Nach dem Sturm: Erkenntnisse aus dem Bitcoin Flash Crash

Bitcoin durchläuft seine heftigste Kurskorrektur seit März 2020. So mancher Hodler stellt sich nun die Frage, wohin die Reise geht. Ist der Bullenmarkt vorbei?

David Scheider
Teilen
Sturm.

Beitragsbild: Shutterstock

Nachdem die Bullen die ersten Monate dieses Jahres augenscheinlich dominiert haben, geht es seit geraumer Zeit bergab. Spätestens, seit Elon Musk auf Twitter widersprüchliche Informationen zu seiner Einstellung in Hinblick auf Bitcoin streut, weiß der Kurs nicht so recht, wohin mit sich. Seinen vorläufigen Tiefpunkt fand die Kurskorrektur im Flash Crash vom 19. Mai. Mittlerweile notiert die Krypto-Leitwährung allerdings wieder deutlich über seinem vorläufigen Tiefpunkt bei 31.000 US-Dollar (USD) und steht bis Redaktionsschluss bei 42.000 USD.

Eines ist klar: Bitcoin bleibt volatil – und das in beide Richtungen. Denn bis Anfang Mai ging es für BTC nur bergauf. Sechs grüne Kerzen auf Monatssicht gab es noch nie. Eine Korrektur schien da schlicht überfällig. Dass sie dann aber so heftig ausfiel, überraschte sogar so manchen hartgesottenen Hodler. Wir berichteten.

Im Zweifel kann es sich lohnen, herauszuzoomen. Denn sollte der Bullenmarkt tatsächlich bei 64.000 USD sein globales Top gefunden haben, wäre es der mit Abstand kürzeste der drei Bitcoin-Zyklen.

In diesem Fall hätte die Kryptowährung Nr. 1 nämlich bereits nach nur 340 Tagen (Startpunkt der Messung ist das Halving) seinen Höchststand gefunden. Zum Vergleich: Zuletzt dauerte es etwa 520 Tage bis BTC sein Allzeithoch bei knapp 20.000 USD im Dezember 2017 aufstellte. Zudem wäre es in Prozent gerechnet der magerste Bullenmarkt in der Geschichte der Kryptowährung gewesen. Freilich, auch bei 64.000 USD stünden immerhin 220 Prozent Wachstum seit dem 2017er Allzeithoch zu Buche. Für BTC wäre das aber ein vergleichsweise geringes Wachstum gewesen.

Bitcoin-Bullenmarkt wohl nicht vorbei

Nein, der Bullenmarkt ist vermutlich nicht vorbei. Vielmehr beginnt die Szene, den Dip sogar ins bullishe umzudeuten. Denn rein optisch (und hier sei darauf hingewiesen, dass es sich nicht um Anlageberatung handelt) ähnelt der aktuelle Bullenmarkt eher dem von 2013. Schließlich gab es auch im ersten großen Kursanstieg der Kryptowährung Nr. 1 eine Art Zwischenplateau bei 229 USD.

Zwischen Dezember 2011 und April 2013 stieg BTC von 13 USD auf 229 USD an – ein Kurswachstum von 1.600 Prozent. Zwar korrigierte das digitale Gold zwischenzeitlich auf 75 USD. Setzte dann aber seinen Aufstieg fort, bis Bitcoin bei über 1.000 USD sein vorläufiges Allzeithoch erreichte. Die Ähnlichkeiten mit dem diesjährigen Bullenmarkt sind durchaus augenscheinlich.

Dass sich die Winde wieder nordwärts drehen, zeigt auch ein Blick auf Tether (USDT). Der größte US-Dollar-Stablecoin scheint wieder vermehrt auf Konten von Bitcoin-Börsen zu landen. Ein Blick auf Glassnode verrät: Das Transfervolumen von USDT war am 20. Mai so hoch wie seit Anfang Februar nicht mehr.

Da Stablecoins vor allem als Einstiegsvehikel genutzt werden, könnte der Inflow ein deutliches Signal für mehr Kaufaktivität auf dem Krypto-Markt sein.

Du möchtest die besten Mining-Anbieter vergleichen?
Wir zeigen dir in unserem BTC-ECHO-Vergleichsportal die besten Mining-Möglichkeiten.
Zum Vergleich