Gestatten, Celo T-Systems MMS und Andreessen Horowitz staken auf der Celo-Blockchain

Mit der Telekom-Tochter T-Systems MMS sowie Andreessen Horowitz zieht das Proof-of-Stake-Netzwerk Celo zwei Hochkaräter an Land. Die beiden Unternehmen unterstützen die Blockchain künftig aktiv und dürften so zu dessen Wachstum beitragen.

David Scheider
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Telekom

Beitragsbild: Shutterstock

Das Celo-Netzwerk kann einen Erfolg verbuchen. Nach Inhalt einer Pressemitteilung betreibt T-Systems MMS, eine Tochter der Deutschen Telekom, künftig Validatoren auf der Celo Blockchain – und macht das Proof-of-Stake-Netzwerk dadurch noch etwas sicherer.

Wir wollen Infrastruktur auf öffentlichen Blockchain-Netzwerken bereitstellen; bei Proof-of-Stake-Netzwerken heißt das letztlich auch, einen Staking-Service bereitzustellen. Und das ist auch gut so, weil so bekommen wir einen Business Case, denn wir müssen als Unternehmen letztlich auch wirtschaftlich arbeiten und das Staking ermöglicht uns, das auch zu tun.

So Andreas Dittrich, Leiter des Blockchain Solution Centers von T-Systems MMS im Gespräch mit BTC-ECHO.

Auch Andreessen Horowitz schwört auf Celo

Doch damit der positiven News für das Celo-Netzwerk nicht genug. Denn wie aus der Mitteilung hervorgeht, wird ein weiterer Hochkaräter Celo Token (CELO) an den T-Systems-Validator delegieren. Die Rede ist vom Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz, der bereits im Vorfeld in die Blockchain-Plattform investiert hatte. Wie viele Coins die beiden Unternehmen an ihre gemeinsame Validator Node delegieren möchten, ist nicht bekannt.

Für Andreessen Horowitz ist es indes nicht der erste Gehversuch im Krypto-Sektor. Denn wie wir vormals berichtet hatten, plant das Unternehmen bereits seinen dritten Fonds für Krypto-bezogene Investments – und der hat es in sich. Satte zwei Milliarden US-Dollar stark soll er werden.

Gestakt werden sollen die CELO über die Open Telekom Cloud (OTC), die eigenen Angaben zufolge “strengste[n] Vorgaben für Sicherheit und Compliance” entspricht. Neben Celo ist T-Systems MMS indes auch auf anderen Public Blockchains unterwegs. So sei Celo die dritte Blockchain “die wir aktiv mit Infrastruktur unterstützen”, so Andreas Dittrich, Leiter des Blockchain Solution Centers. Mit T-Systems MMS und Andreessen Horowitz staken also künftig zwei absolute Hochkaräter auf dem Celo-Netzwerk.

Wieso die Wahl unter der Vielzahl an Proof-of-Stake-Plattformen die Wahl ausgerechnet auf Celo gefallen ist, erklärt Dittrich folgendermaßen:

Wir richten uns nicht nach Marktkapitalisierung oder ähnlichem. Wir wollen Netzwerke unterstützen, von denen wir glauben, dass sie einen echten Mehrwert erbringen und die solide im Sinne der Strategie und Vision sind – und da war Celo schon sehr lange bei uns auf dem Radar. Es passt beim Celo-Netzwerk einiges sehr gut zusammen und es ist ja auch sehr Telko-Nah,

so Dittrich.

Celo ist Mobile First

Die Kooperation zwischen Celo und T-Systems passe auch deshalb so gut, weil das Netzwerk als “Mobile-First-Plattform” konzipiert sei, sagt Markus Franke, Chefökonom bei Celo, im Interview. Alle, die ein Handy besäßen, könnten teilnehmen.

Egal ob es um das sichere Versenden von Transaktionen geht oder eben die Teilnahme an DeFi-Anwendungen. Celo hat von Anfang an die Mission gehabt, die Grundlagen des Wohlstands für jeden zu schaffen, indem es ein inklusives Finanzsystem erschafft: Es ist Open Source, es ist Mobile First, es ist besonders schnell, skalierbar und – was ganz wichtig ist – CO2-neutral.

Markus Franke

Die Schützenhilfe von Telekom MMS und Andreessen Horowitz dürfte zur rechten Zeit kommen. Denn so richtig will sich der PoS-Coin bisher nicht durchsetzen. Mit einer Marktkapitalisierung von 251 Millionen US-Dollar rangiert CELO gerade einmal auf Platz 154 in der Coingecko-Rangliste der Top-Coins. Von seinem Allzeithoch bei 6,33 US-Dollar vom 18. Mai dieses Jahres notiert der Coin zur Zeit des Schreibens 44 Prozent im Minus.

Droht die Zentralisierung des Netzwerks?

Dass mit Andreessen Horowitz und der Telekom zwei kapitalkräftige Konzerne auf Celo staken, ruft natürlich Sorgen vor einer zunehmenden Zentralisierung des Netzwerks hervor. Schließlich steigt mit der Anzahl der gestakten Token auf Proof-of-Stake-Netzwerken auch die Wahrscheinlichkeit, Blöcke zu validieren und Rewards einzustreichen. Die Rewards wiederum vergrößern im zweiten Schritt sodann den Anteil gestakter Coins und erhöhen die Marktmacht abermals – ähnlich eines Zineszins-Effekts. Doch die Akteure sind sich ihrer Verantwortung bewusst und möchten aktiv dazu beitragen, dass Celo durch ihren Markteintritt nicht zentralisierter, sondern dezentraler wird.

“Klar, wenn zwei vermeintliche Wale zusammen agieren, müssen einfach Warnlichter angehen”, räumt Dittrich ein. “Doch aktuell haben wir kein Problem mit einer zu starken Zentralisierung […]. Was den Einfluss auf die Infrastruktur des Netzwerks angeht, sind wir einer von vielen. Es ist nicht unser Ziel, zu einer zentralen Macht im Netzwerk zu werden. Das wäre unlauteres Verhalten”, versichert Dittrich gegenüber diesem Magazin.

Laut Markus Franke sind aktuell über 100 Validatoren auf der Blockchain, dass zwei Akteure da das Netzwerk gefährden könnten, so sie denn wollten, scheint tatsächlich unplausibel.

Zuletzt hatte BTC-ECHO am 10. Februar über Celos erfolgreiche Kapitalrunde berichtet: Die Plattform konnte 20 Millionen US-Dollar einsammeln – unter anderem gehörte Andreessen Horowitz zu den Investor:innen.

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