US-Zentralbank Fed So reagieren Bitcoin und Co. auf die US-Zinsanhebung

Die Fed will mit der jüngsten Zinsanhebung der Inflation den Kampf ansagen. Die EZB bleibt derweilen bei ihrem zögerlichen Kurs.

Daniel Hoppmann
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Federal Reserve

Beitragsbild: Shutterstock

| Die US-Notenbank Fed gibt bei der heutigen Zinssitzung die Höhe des Leitzinses bekannt

Es ist die stärkste Zinsanhebung seit 22 Jahren, die die US-amerikanische Notenbank gestern verkündet hatte. Insgesamt hebt die Fed den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte an, auf eine Spanne von künftig 0,75 bis 1 Prozent. Man wolle damit auf die hohe Inflation reagieren, erklärte Zentralbankchef Jerome Powell. Zuletzt lag die Teuerungsrate in den USA bei 8,2 Prozent.

Globale Lieferengpässe und die Corona-Pandemie hatten Ende vergangenen Jahres zu Preisanstiegen geführt, die durch den Krieg in der Ukraine nochmals verstärkt wurden. Die Fed reagierte, kündigte Anfang des Jahres eine Kehrtwende in der Zinspolitik an, gefolgt von einer ersten Anhebung von 0,25 Prozentpunkten im März.

Kryptomarkt reagiert positiv auf Zinsanhebung

Eigentlich sind Zinserhöhungen kein gutes Zeichen für Risiko-Assets wie Kryptowährungen. Der Kryptomarkt reagiert jedoch bislang positiv auf die Entscheidung der Fed. Laut Coingecko legte die Marktkapitalisierung in den vergangenen 24 Stunden um 2,5 Prozent zu. Bitcoin verzeichnete zeitweise einen Anstieg um 4,7 Prozent. Auch andere Märkte wie der Nasdaq100 oder der S&P 500 zeigten eine positive Reaktion auf die Zinsanhebung.

Innerhalb der Community wird gerne der Vergleich zwischen Krypto, insbesondere Bitcoin, und Tech-Aktien gezogen. Diese Korrelation kann Phillip Sandner, Professor an der Frankfurt School of Finance and Management, im Gespräch mit BTC-ECHO zum Teil nicht nachvollziehen.

Einige vermuten eine Korrelation, aber der Markt zeigt nun, dass es diese nur in kurzfristig, aber nicht in mittelfristig gibt.

Zudem hatten Analysten bereit im Vorfeld mit solch einem Schritt gerechnet. So gab Jerome Powell bereits im April, am Rande eines Paneels des Internationalen Währungsfonds (IWF), Hinweise auf eine Anhebung von 0,5 Prozentpunkten. Die nächste Anhebung wird in den USA für Ende Juni erwartet.

EZB hält sich zurück

Während die USA die Zinsen nun bereits zum zweiten Mal angehoben hat, hält sich die Europäische Zentralbank weiter zurück. Nach der Ankündigung der Fed im Januar ließ die EZB den Leitzins im Februar unverändert. Sandner zeigt sich vom Zögern der EZB besorgt.

In Europa hat man seitens der Politik und der Zentralbanken, bei aller Lässigkeit, das Gefühl, dass die bedrohlich hohen Inflationszahlen noch nicht durchgedrungen sind.

Erst ab dem dritten Quartal will die EZB eine Zinsanhebung einleiten – trotz einer Rekordinflation von 7,5 Prozent im Euroraum. Ob sich der Währungshüter angesichts der hohen Teuerungsrate zu einer rascheren Entscheidung hinreißen lässt, bleibt allerdings abzuwarten.

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