Coin der Woche Fast 50 Prozent in einer Woche: Was steckt hinter dem Wachstum von Waves?

Der ehemalige Ethereum-Konkurrent Waves meldet sich mit einer überraschenden Performance zurück. Was hat es damit auf sich?

Marlene Müller
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Waves Flagge im Wind

Beitragsbild: Shutterstock

Podcast

Wie BTC-ECHO berichtete, drehte ein Coin in der vergangenen Woche ganz schön auf: Waves (WAVES). Das Urgestein unter den Kryptowährungen verzeichnet im Vergleich zum Vormonat zur Zeit des Schreibens ein Plus von rund 169 Prozent. Doch was ist Waves überhaupt für ein Token?

Waves: Dezentral und innovativ?

Die Open-Source Plattform von Waves wurde bereits 2016 vom Ukrainer Sasha Ivanov gegründet. Sie war besonders im Hype um die Initial Coin Offerings, hinter Ethereum und natürlich Bitcoin, lange Zeit wohl eine der bekanntesten Kryptowährungen. Denn Waves ist eine Basistechnologie, die es Interessierten per Knopfdruck ermöglicht, ihre eigenen Kryptowährungen zu kreieren. Zudem integrierten die Entwickler:innen zu einem frühen Zeitpunkt Smart Contracts und ermöglichten den Kauf von anderen Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum über eine eigene Börse.

Seitdem hat sich die Plattform stetig weiter entwickelt und viele Veränderungen durchlebt. Die vorerst maximal festgelegte (und damals vollständig ausgegebene) Menge der Token wurde auf unbegrenzt erweitert und neue Produkte wie NFTs integriert. Indessen verfügt die Plattform über einen eigenen, dezentralen und Ethereum-kompatiblen Krypto-Handelsplatz, über ein eigenes Waves-Videospiel und einen NFT-Marktplatz. Darüber hinaus hostet Waves unter anderem die Plattform für dezentrale Finanzapplikationen Neutrino. Auf der Website heißt es dazu:

Neutrino ist ein algorithmisches, preisstabiles Assetization-Protokoll, das als zugängliches DeFi-Toolkit fungiert. Es ermöglicht die Erstellung von Stablecoins, die an bestimmte reale Vermögenswerte wie nationale Währungen oder Rohstoffe gekoppelt sind.

Neutrino

Insgesamt verzeichnet Waves laut DeFi-Lama ein Total Value Locked von 2,4 Milliarden US-Dollar. Davon ist allein die Hälfte auf Neutrino zu finden. Sollten die jüngsten Ankündigungen der Plattform tatsächlich umgesetzt werden, ist damit zu rechnen, dass dieser Wert auch in Zukunft noch weiter steigen wird. Waves möchte in den kommenden Monaten nicht nur mit Lending-Protokollen durchstarten, sondern auch eine Interoperabilität mit der Ethereum Virtual Machine (EVM) ermöglichen und das eigene Konsensverfahren umstellen. Damit soll das Netzwerk schneller Transaktionen abwickeln können und die Attraktivität als Programmierumgebung für Entwickler:innen erhöhen. Das wären alles Bedingungen, um dem übergeordneten Ziel Waves, dem Protokoll den Weg ins Web 3.0 zu ebnen, näherzukommen.

Bis jetzt setzt Waves auf Leasing

Bislang verwendet Waves einen Proof-of-Stake-Konsens-Algorithmus. Dieser setzt sich aus zwei Arten des Proof of Stakes zusammen. Zum einen dem “Leased Proof of Stake” (LPoS) zum anderen dem “Fair Proof of Stake” (FPoS).

Dabei gilt wie bei jedem Proof of Stake: Das Zurückhalten (“Staking”) von Coins zur Validierung von Transaktionen wird belohnt. Gleichwohl müssen die Validatoren, um am Staking teilzunehmen, als Versicherungssumme mindestens 1.000 WAVES Token “einfrieren”. Das sind beim aktuellen Kurs etwa 263.000 US-Dollar. Nach eigener Aussage verzeichnet das Protokoll mindestens 350 weltweit verteilte Validatoren.

Waves Nodes weltweit
Die Waves Validatoren sind weltweit verteilt.

Der LPoS soll jedoch auch Personen mit geringerem Guthaben eine Verdienstmöglichkeit bieten. Diese können ihre eigenen WAVES an andere Validatoren-Adressen “leasen” und dafür anteilig entlohnt werden. Dennoch behalten sie die Token stets im eigenen Wallet – wenn auch für die Dauer des Stakings hinter Schloss und Riegel.

Zudem gilt, wie bei anderen Proof-of-Stake-Plattformen auch, dass die Menge an gestakten Coins bei jeweiligen Validator darüber bestimmt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, den nächsten Block generieren und somit die Belohnung zu erhalten. Aus dieser Methode geht hervor, dass größere Wallets höhere Chancen haben, die Blöcke zu generieren und somit mehr Token zu erhalten. Demzufolge wird die Schere zwischen den vermögenden und weniger-vermögenden Token-Besitzer:innen mit zunehmender Zeit größer. Zudem verliert das Netzwerk so an Dezentralität, wodurch es zwangsläufiger auch anfälliger für Attacken wird. Doch hier schafft der Fair Proof of Stake Abhilfe.

Waves: Das steckt hinter dem Fair Proof of Stake

Mit dem Update auf die Version 0.13.3 führte die Waves Plattform bereits 2018 den “fairen Proof of Stake” ein. Dieser legte über unterschiedliche Variablen fest, dass die Validatoren immer nur anteilig zu ihrem Stake Blöcke generieren dürfen. Das heißt, wenn Bob 1.000 WAVES und Anna 2.000 WAVES staken, darf Anna maximal doppelt so viele Blöcke wie Bob generieren.

Im kommenden Update soll der Konsens-Algorithmus nun noch effizienter gestaltet werden. Auf Rückfragen BTC-ECHOs, wie das genau aussehen soll, reagierte das Entwickler:innen-Team bislang nicht. Aus den bereits getätigten Ankündigungen geht bislang nur hervor, dass Waves künftig auf einen “Practical Proof of Stake Sharding” setzen möchte. Hierbei beschreibt Sharding den Vorgang, die validierenden Knoten in unterschiedliche, sich oftmals pro Runde neu zusammensetzende, Gruppen zu clustern, um einen höheren Durchsatz zu erreichen.

Eine höhere Leistungsfähigkeit könnte da insbesondere in Anbetracht zunehmender Produkte und Anwendungen auf der Blockchain auch vonnöten sein. Ob das auch wirklich so kommt, wird Waves in den kommenden Monaten beweisen müssen.

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