World Economic Forum So viel Bitcoin steckt in Davos

Bitcoin und Davos – da prallen Welten aufeinander. Doch auch beim Weltwirtschaftsforum sind Kryptowährungen “allgegenwärtig”. Wir haben uns umgehört.

David Scheider
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WEF

Beitragsbild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber

| Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums.

Mit Limousinen rollen sie an, mit Private Jets fliegen sie ein. Im schweizerischen Kurort Davos gibt sich das Who’s who der internationalen Finanzszene die Klinke in die Hand – und berät sich nach pandemiebedingter Pause wieder über weltpolitische Themen wie den Klimawandel und den russisch-ukrainischen Krieg. So viel Kritik am elitären Charakter des Word Economic Forum (WEF) und seinen teils verunglückten Dystopie-Kampagnen wie dem “Great Reset” angebracht ist, ist das Jahrestreffen doch auch ein Lackmustest für die Lage der Weltwirtschaft.

Bitcoin in Davos: Passt das?

Mit seiner graswurzelartigen Struktur ist Bitcoin eigentlich der genaue Gegenentwurf zum großen Zirkus Davos. Logisch, dass WEF-Gründer Klaus Schwab auf Bitcoin Twitter gerne mal durch den Kakao gezogen wird. Klar: Elitäre Strukturen wie das World Economic Forum ziehen Verschwörungstheorien an wie das Licht die Motten.

Trotzdem: Auch in diesem Jahr sind Kryptowährungen Thema in Davos. So schafft es Miamis Bürgermeister Francis Suarez auf die Bühne des WEF – und hält die Fahne für Bitcoin hoch. Sein Gehalt, so Suarez, erhalte er mittlerweile vollständig in BTC.

Und damit ist er beileibe nicht der einzige Bitcoin-Fan in den Kreisen der WEF-Teilnehmer:innen. BTC-ECHO konnte mit einigen Teilnehmern des WEF vor Ort sprechen. Tatsächlich macht die dortige Krypto-Szene ordentlich Lärm.

Wenn du versuchst, auf der Straße Smalltalk zu halten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du mit jemandem ins Gespräch kommst, der mit Blockchain-Technologie arbeitet und sich mit Kryptowährungen auskennt. Ich würde sagen, Blockchain ist dieses Jahr definitiv allgegenwärtig,

sagt uns Adrian Bono, der mit der Crew von STORM Partners, einem Blockchain-Service-Provider, vor Ort anwesend ist.

Bitcoin-Bullen überall

STORM Partners betreut auf dem EmTech Investment Hub mehrere Podiumsdiskussionen, bei denen Bitcoin und Co. Thema sind. So spricht etwa der Ex-JP-Morgan-Investment-Analyst Pablo Jodar über Bitcoin und seine Eignung als Inflationssicherung. Schaut man auf die aktuellen Inflationszahlen und die miese BTC-Performance in der letzten Zeit, sind Zweifel zumindest angebracht.

Doch Jodar sieht das gelassen. Die aktuelle Volatilität sei nur in der kurzen Frist problematisch; gerade jetzt sollte man sich aber auf die Gründe zurückbesinnen, wieso man Bitcoin überhaupt im Portfolio halte.

Man könnte sagen, dass die Investoren beginnen, den inneren Wert von Bitcoin aufgrund seiner wirtschaftlichen Eigenschaften zu erkennen, da es sich um einen knappen, dezentralisierten und sicheren Vermögenswert handelt. Daher kann Bitcoin langfristig als eine gute Absicherung gegen die Inflation angesehen werden, da es dem Käufer ermöglicht, seine Kaufkraft zu bewahren.

Pablo Jodar gegenüber BTC-ECHO

Und die Korrelation zum Aktienmarkt? Auch die sieht der Analyst gelassen. Im Gespräch mit BTC-ECHO sagt Jodar, dass “die Korrelation gebrochen wird, sobald der Markt reif dafür ist.” Mit einer Marktkapitalisierung von 600 Milliarden US-Dollar sei BTC eben noch nicht groß genug.

In dem Moment, in dem institutionelle Marktteilnehmer die Vorteile von Bitcoin im Vergleich zu Gold erkennen, wird die Korrelation zum traditionellen Finanzmarkt brechen.

Pablo Jodar gegenüber BTC-ECHO

Dem stimmt Cyrus Fazel, seines Zeichens Gründer des Bitcoin Brokers SwissBorg, zu. Die Fundamentaldaten seien es, auf die man sich im Bärenmark konzentrieren solle.

Das beste, was du in solchen Marktphasen machen kannst, ist, in Bitcoin und den anderen größeren Coins zu bleiben.

Cyrus Fazel gegenüber BTC-ECHO

Es zeigt sich also mal wieder: In stürmischen Zeiten ist Bitcoin der Fels in der Brandung. Das ist auch in Davos angekommen.

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