Trendprodukt ohne Substanz Der neue Blackrock Metaverse ETF: Alles, außer Metaverse!

Blackrock hat einen neuen ETF mit Metaverse-Schwerpunkt herausgegeben. Wie viel Metaverse wirklich drin steckt. Ein Kommentar.

Sven Wagenknecht
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BlackRock Bitcoin ETF

Beitragsbild: Shutterstock

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Blackrocks ETF-Tochter iShares führt seit dem gestrigen 22. Februar den iShares Future Metaverse Tech and Communications ETF (Ticker: MSGMVSNU) im Angebot. Wie der Name suggeriert, soll der ETF an dem “Internet der Zukunft”, sprich der zukünftigen Wertschöpfung im Metaverse, partizipieren. Doch mit Blick auf die Positionen im Fonds fällt auf, dass es sich lediglich um die typischen Aktiengesellschaften handelt, wie man sie in jedem Fonds findet, der vorgibt irgendetwas mit Zukunftstechnologien zu machen.

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Da es praktisch keine reinen Metaverse-Börsengesellschaften gibt, ist der ETF von Pure Play so weit entfernt wie nur irgendwie möglich. Mit Pure Play ist gemeint, dass ein Unternehmen seinen Hauptgeschäftszweck in der vorgegebenen Branche hat.

Dadurch, dass der ETF nur in Aktien und nicht in Kryptowährungen investieren kann, fehlt schon mal ein ganz elementarer Bestandteil der Branche. Doch auch bei den Aktienpositionen überwiegt mehr die Beliebigkeit. Gaming-Firmen wie Roblox oder Take Two Interactive finden genauso ihren Weg in den Fonds wie Apple, Zoom oder Salesforce.

Sicherlich haben alle diese Unternehmen etwas mit Virtual Reality, Spielewelten oder Hardware-Komponenten zu tun. Dennoch steht dieser Fonds sinnbildlich für eine Branche, die man nur schwer abbilden kann.

ETFs: Immer schauen, was drin ist

Anleger sollten daher immer genau schauen, was in einem sogenannten Themen-ETF drin ist. Nur weil Blockchain, Metaverse, Robotics oder autonomes Fahren draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass das auch drin ist.

Die ETF-Emittenten haben bei manchen Themen, wie insbesondere dem Metaverse, überhaupt nicht die Möglichkeit, einen zielgerichteten ETF aufzusetzen. Die wirklich innovativen Unternehmen in einem neuen Umfeld sind nämlich in aller Regel nicht an einer Börse gelistet. Stattdessen sind es Wagniskapitalgeber, die in die Player von morgen investieren.

Diversifikation: Man kann es auch übertreiben!

Zudem sehen sich Themen-ETFs dazu gezwungen, eine ausreichende Diversifikation vorzunehmen. Soll bedeuten, dass man vielleicht nur vier wirklich passende Aktien in einem speziellen Sektor identifiziert. Da das nicht reicht, bläht man die Indizes mit unpassenden Titeln künstlich auf. Die Folge sind Aktienbeimischungen von Unternehmen, die als Allrounder immer irgendwie passen. Aus diesem Grund finden sich in fast jedem Technologie-ETF auch Big-Tech-Schwergewichte wie Microsoft, Tencent oder Nvidia. So auch beim Blackrock-Metaverse-ETF, der mit aktuell 39 Positionen – inklusive genannten – daherkommt.

Für themeninteressierte Anleger kann es daher sinnvoller sein, gezieltes Stockpicking zu betreiben und sich eine Pure-Play-Auswahl selbst zu erstellen. Anstatt also den überdiversifizierten 3D-Druck- oder Metaverse-ETF zu erwerben, bietet es sich unter Umständen an, die vier bis sechs Branchenfavoriten auszuwählen. Derartige Innovations-ETFs können dabei jedoch als Inspirationsquelle und Checkliste dienen.

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