Opera, Brave und Fulldive im Vergleich  Krypto-Browser: Die Brücke von Web 2.0 zu 3.0

Browser gehören in unserer digitalisierten Welt zum Alltag. Viele von uns nutzen sie täglich, um im Internet zu navigieren. Dabei sendet der Browser eine sogenannte HTTP-Anfrage an den Server, auf dem die gewünschte Website liegt. Der Server sendet daraufhin die auf dem Server gespeicherten Inhalte zurück. Diese sind dann auf dem Bildschirm zu sehen. Eigentlich […]

Jonas Oppermann
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Krypto-Browser bilden die Brücke zwischen Web2 und Web3.

Beitragsbild: Shutterstock

Browser gehören in unserer digitalisierten Welt zum Alltag. Viele von uns nutzen sie täglich, um im Internet zu navigieren. Dabei sendet der Browser eine sogenannte HTTP-Anfrage an den Server, auf dem die gewünschte Website liegt. Der Server sendet daraufhin die auf dem Server gespeicherten Inhalte zurück. Diese sind dann auf dem Bildschirm zu sehen. Eigentlich ganz einfach. Doch was sind denn nun Krypto-Browser?

Was sind Krypto-Browser?

Ein Krypto-Browser oder auch Blockchain-Browser ist ganz einfach gesagt jeder Browser, der Web 3.0 Technologien wie Blockchain, DeFi, Smart Contracts und dApps unterstützt. Um es mit den Worten des Polkadot-Gründers und Ethereum-Mitbegründers Gavin Wood auszudrücken, bezeichnet es ein “dezentrales Online-Ökosystem auf Basis der Blockchain”. Ziel des Web 3.0 ist es, ganz nach dem Vorbild des Anti-Establishment Movements, Dezentralität durch das Ausschalten von Mittelsmännern zu erreichen. Insbesondere sollen dabei große Datenkraken wie Amazon umgangen werden, die jährlich mehrere Millionen Terabyte an persönlichen Daten für das eigene wirtschaftliche Nutzen speichern. 

Durch die Verwendung der Blockchain-Technologie bei Datentransaktionen muss die Web 3.0-Technologie nicht explizit Vertrauen durch intervenierende Stellen gewinnen. Beispielsweise kann ein Smart Contract den Notar beim Verkauf eines Hauses ablösen. Das spart Kosten und Zeit.

Bisher ist die Kryptowelt vor allem für Neuankömmlinge nur schwer greifbar. Die neuen Browser schließen eine Lücke zwischen dem herkömmlichen Web 2.0 und dem dezentralen Web 3.0, indem sie dezentralisierte Protokolle über eine vertraute Oberfläche zugänglich machen. Sie bieten dadurch ein wichtiges Tor zum dezentralisierten Ökosystem, mit höherer Sicherheit und mehr Privatsphäre als je zuvor. 

Die drei größten Krypto Browser unter der Lupe

Opera Krypto Browser für Web 3.0 (Beta)

Wie fast alle Krypto-Browser verfügt der Opera Browser über eine integrierte Wallet, mit dem man Kryptowährungen kaufen, verkaufen oder speichern kann. Auch der einfache Zugriff auf dApps ist mit ihr möglich. Die Wallet unterstützt ETH, ERC-20 und ERC-721 Tokens, sowie zahlreiche Blockchains inklusive Bitcoin, Ethereum, EVM-kompatible Chains und Layer 2-Lösungen.

Opera möchte das einfache Browsen im Internet mit dem Zugriff auf dApps und Metaverse-Plattformen verbinden. Dafür hat Opera mit den wichtigsten Ökosystemen und Blockchains inklusive Polygon, Solana, Unstoppable Domains, Handshake, ENS und vielen weiteren Partnerschaften abgeschlossen. 

Sicherheit und Privatsphäre steht bei allen Krypto-Browsern ganz hoch im Kurs. Im Opera Browser ist es möglich, mithilfe des integrierten VPN und der Werbe- und Trackerblocker im Internet zu surfen, ohne dass irgendjemand einem dabei auf die Finger schaut. Zudem sollen diese Funktionen laut Opera das Surfen beschleunigen. 

In der ebenfalls integrierten Krypto-Corner erfährt man von den neuesten Blockchain-Nachrichten und Trends.

Opera ist bisher nur in der Betaversion und in der mobilen Version nur für Android erhältlich. An der Version für iOS wird derzeit gearbeitet.

Einen eigenen Token, den Nutzer:innen mit der Verwendung des Browsers verdienen können, bietet Opera derzeit nicht an – anders als Brave.

Brave für mehr Privatsphäre im Web

Der Krypto-Browser Brave bewirbt sein Produkt mit höchst möglicher Sicherheit im Web. Er blockiert standardmäßig Anzeigen und Tracker sowie die Datenspeicherung durch Dritte und die Erfassung von IP-Adressen. Brave schützt vor Browser-Fingerabdrücken und nutzt stets eine sichere HTTPS-Verbindung. 

Laut Brave ist der Browser dreimal schneller als Chrome, da viele unerwünschte Inhalte einfach blockiert und somit nicht geladen werden.

Außerdem ist es über das Brave-Rewards-Programm möglich, Geld in Form von BAT zu verdienen. BAT ist ein Krypto-Asset und steht für Basic Attention Token. Der Name des Tokens lässt sich wie folgt erklären: Big-Tech Unternehmen nehmen deine Daten, um über maßgeschneiderte Werbung deine Aufmerksamkeit (Attention) auf Werbung zu lenken. Die Gründer von Brave sind der Meinung, dass die Aufmerksamkeit eines Menschen ein wichtiges Gut ist. Klar, denn Aufmerksamkeit erhöht die Effizienz und hohe Effizienz resultiert oft in mehr Geld. Für jede Werbung, die man freiwillig über den Brave-Browser anschaut, werden einem BAT Coins im Wallet gutgeschrieben. Ihr könnt BAT wie jedes andere Krypto-Asset behalten oder sie verwenden, um den Content-Publishern Trinkgeld zu geben. Ein BAT entspricht derzeit 0.8158 Euro.

Fulldive: Der erste Social Browser der Welt

Fulldive bringt Content, Commerce und Community durch Suchfunktionen, Krypto und Chaträume zusammen. Für höhere Transparenz ist es möglich, wirklich jede Website zu bewerten und zu kommentieren. Fulldive bietet bessere Interaktion zwischen Social Media, News-Websites und Videostreaming Plattformen, indem der Browser alles in einem Interface anbietet. 

Auch hier wird viel Wert auf die Sicherheit der User gelegt. Fulldive blockiert Werbung, Tracker und Pop-ups, die deine Daten missbrauchen. Ähnlich wie bei Brave ist somit die Geschwindigkeit laut Fulldive bis zu achtmal schneller als die der herkömmlichen Browser.

Über kleine Aufgaben kann man auch mit dem Fulldive Browser Geld verdienen. Dafür muss man lediglich Freunde einladen, an Umfragen teilnehmen oder sich gesponserte Videos angucken. 100.000 Fulldive Münzen können bei regulärer Nutzung in ungefähr drei bis vier Wochen verdient werden. Sie entsprechen dann circa zehn Euro und können ohne Umwege in Ether oder Bitcoin Cash umgetauscht werden. 

Fulldive ist bisher nur für Smartphones verfügbar, sowohl für iOS als auch für Android. 

Nachteile und Kritik

Mit Fulldive und Brave kann man theoretisch Geld verdienen. Viel ist es allerdings nicht. Aus Gründen der Geldwäscheprävention lässt sich BAT in Deutschland auch nur auszahlen, wenn man die Coins an externe Wallets oder Kryptobörsen weiterleitet. Brave bietet zwei integrierte Dienstleister (Uphold und Gemini) für die Transaktion an. Das Problem dabei ist, dass diese in Deutschland gar nicht verfügbar sind. Außerdem sind die Transaktionskosten recht hoch und Kunden beschweren sich über den mangelnden Support von Uphold. Seine BATs kann man sich vorerst also leider nicht auszahlen lassen. Jedoch gehen wir davon aus, dass bald eine Lösung in Sicht ist. Aufpassen sollte man nur bei der Deinstallation von Brave. Transferiert man seine gesammelten BAT Token nicht, verschwinden diese mit der Deinstallation des Browsers. 

Opera wurde im Jahr 2016 von den norwegischen Gründern an ein chinesisches Konsortium des Golden Brick Silk Road Equity Investment Fund II verkauft. Das bedeutet, dass Opera Steuern an ein autoritäres Regime abdrückt und in gewisser Weise Menschenrechtsverletzungen unterstützt.

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