Meinungs-ECHO Türkische Lira in freiem Fall: Zeit für Plan B?

Die Staatswährung der Türkei wertet so weit ab, dass Bitcoin dort bereits auf Allzeithoch handelt. Zeit für Plan ₿?

David Scheider
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Uhr

Beitragsbild: Shutterstock

Die Meldung könnte heißen: “Bitcoin erreicht Allzeithoch”, doch das wäre irreführend. Denn gemessen wird der Kurs der Krypto-Leitwährung typischerweise in US-Dollar. Falsch wäre sie jedoch nicht. Denn Bitcoin jagt dieser Tage tatsächlich ein Allzeithoch nach dem anderen – allerdings in der Türkei. Eine Einheit des digitalen Goldes kostet in dem Land am Bosporus zum Zeitpunkt des Schreibens rund 773.291 Türkische Lira (TRY). Zum Vergleich: Noch vor einem Monat lag der Kurs bei 625.000 TRY – ein Anstieg von 25 Prozent binnen 30 Tagen. Im selben Zeitraum war Bitcoin gemessen in USD um 21 Prozent gefallen. In anderen Worten: Trotz eines schwächelnden Bitcoin-Kurses schreibt das digitale Gold in Türkischer Lira neue Höchstwerte.

Auch wenn es so manchen Bitcoiner schelmisch freuen dürfte: Der Verfall der türkischen Staatswährung aufgrund politischen Geplänkels ist ein Trauerspiel. Krypto-Influencer @TheCryptoDog fasst das Geschehen treffend zusammen.

Denn bei aller Freude für diejenigen, die ihr Heil in deflationärem Geld suchen, dürfte die Mehrheit der türkischen Bevölkerung aktuell wenig zu lachen haben. Die Währung befindet sich seit Monaten im freien Fall. Allein in den letzten 12 Monaten hat die Lira rund 50 Prozent an Wert verloren. Anschaulich betrachtet, bedeutet das, dass Waren im Land immer teurer werden – vor allem Importwaren. Auch die Sparguthaben lösen sich in Luft auf.

Sparkasse will Bitcoin Wallet bauen

Schlagzeilen gemacht hatte diese Woche auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), genauer gesagt der Zahlungsspezialist S-Payment. Denn wie BTC-ECHO bereits am Montag, dem 13. Dezember berichtet hatte, bestätigte der Verband, dass man an einer Lösung für den Krypto-Einstieg arbeite.

In Ausgabe #84 des BTC-ECHO Podcast sagte Chefredakteur Sven Wagenknecht:

Das hätte man bei der Sparkasse nicht unbedingt gedacht. Denn die Sparkassen sind mit 50 Millionen Kunden die größten Finanzinstitute Deutschlands. Das spannende hierbei ist vor allem, dass die Kunden bereits verifiziert sind. Das heißt, sie können sehr einfach, ohne aufwändige KYC-Maßnahmen die Kunden onboarden.

Sven Wagenknecht

Ob es bereits nächstes Jahr so weit ist, bezweifelt Wagenknecht aber: “Ich rechne eher mit 2023”. Wir bleiben dran.

Volksbank Bayern Mitte zieht nach

Nach dem Bitcoin-Coup des DSGV zog unmittelbar auch die direkte Konkurrenz nach – wenn auch in kleinerem Ausmaße. Wie BTC-ECHO am Donnerstag, dem 16. Dezember berichtete, wagt die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte ebenfalls einen Vorstoß in den Krypto-Space. Konkret ging es dabei um die Verwahrung und den Handel mit der Kryptoleitwährung. Dafür meldete die Regionalbank bereits Markenrechte für die “VR-BitcoinGoCard” an.

Ob nun auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR) nachziehen wird, bleibt zunächst unklar. Gegenüber BTC-ECHO verriet eine Unternehmenssprecherin:

Die genossenschaftliche FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken treibt ihre strategischen Überlegungen voran, um zu entscheiden, inwiefern ihren Kunden der direkte Handel und das Halten von Kryptowährungen ermöglicht werden soll.

BVR gegenüber BTC-ECHO

Bei der Volksbank Bayern Mitte hingegen will man Nägel mit Köpfen machen. Den Start der neuen Bitcoin-Dienstleistungen peilt die Regionalbank für das erste Quartal 2022 an.

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