Zilliqa-Metaverse  Metapolis auf dem Weg zur virtuellen Megacity?

Mit der Metaverse-as-a-Service-Plattform Metapolis will Zilliqa eine virtuelle Traumfabrik bauen. Die ersten Einblicke sind vielversprechend, aber gelingt das ambitionierte Vorhaben?

Moritz Draht
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Metaverse

Beitragsbild: Shutterstock

Das kann sich doch schon sehen lassen. Eine durch Kuppeln verbundene 3D-Welt, Autorennen auf einer futuristischen Golden Gate Bridge, Beat ’em up Handgemenge in dunklen Gassen und überall jubelnde Avatare: Ein erster Trailer zum Zilliqa-Metaverse vermittelt einen vielversprechenden Eindruck der neonlichtdurchfluteten 3D-Welt. Metapolis, so der Name des Zilliqa-Metaverse in Cyberpunk-Ästhetik, das seinen Launch am 2. April in Miami zelebriert hat, soll eine interoperable und interaktive VR-Welt werden. Eine offene Fläche, die sich für sämtliche Anwendungen der digitalen Ökonomie maßschneidern lässt. Ein ambitioniertes Vorhaben. Wie stehen die Chancen?

Metaverse nach dem Baukastenprinzip

Was dabei herauskommt, wenn man Kryptowährungen, Blockchain-Technologie, NFTs und Gaming in einen Topf wirft? Einer der größten Hypes der letzten Monate: Das Metaverse. Während unsere Avatare mit Millionen Menschen auf der ganzen Welt interagieren, sollen berufliches und soziales Leben im virtuellen Hyperraum neu organisiert, Games nach dem Play-to-earn-Prinzip in das Krypto-Korsett geschnürt, Kulturveranstaltungen in den Cyberspace geholt und somit die Grenzen zwischen “physisch” und “digital” allmählich aufgeweicht werden. Die Menschheit feiert den Fortschritt in einer gigantischen Party auf dem Holodeck – so die teils kindlichen Erwartungen.

Dürftig dagegen scheinen die bisherigen Umsetzungen. Im Krypto-Ökosystem verankerte Welten wie Decentraland oder The Sandbox locken zwar schon jetzt mit gewaltigen Einnahmemöglichkeiten. Grafisch wirken die Umsetzungen aber nicht gerade fortschrittlich – eher wie ein Schritt zurück.

Einen Schritt nach vorne möchte Zilliqa mit seiner Metaverse-as-a-Service-Plattform (MaaS) Metapolis gehen. Metapolis ist eine auf der Zilliqa-Blockchain aufsetzende, offene 3D-Welt. Knotenpunkte bilden die Domes – individuell anpassbare Kuppeln, kleine Metaverses im Metaverse, über die sich die virtuelle Ökonomie vernetzen soll. Daher Metaverse-as-a-Service: Metapolis ist keine vorgefertigte Welt. Nutzer:innen, Künstler:innen, Brands und Unternehmen können die Kuppeln individuell gestalten (lassen) und dort entsprechende, durch die Megacity Metrapolis vernetzte Mini-Ökosysteme bauen.

Zilliqa-Plattform für das virtuelle Leben

Dadurch sei Metapolis “in der Lage, Web3-basierte Umgebungen für die spezifischen Anforderungen jeder Branche zu konzipieren, zu erstellen und zu öffnen, egal ob es sich um Gaming, Esports, Mode, Musik oder anderes handelt”, erklärt Sandra Helou, Head of NFTs und Metaverse bei Zilliqa, gegenüber BTC-ECHO. “Die Nutzer können spannende Funktionen wie anpassbare Avatare, NFTs, Spieler-gegen-Spieler- und Play-to-Earn-Spiele und sogar Marktplätze für die Präsentation, den Handel und die Nutzung digitaler Assets erwarten”, so Helou.

Grafisch setzt Metapolis auf die bewährte Unreal Engine. Als XR-Plattform (Extended Reality) sollen sowohl Augmented als auch Virtual Reality Elemente das ganze Panorama der Virtualität ausschöpfen. “Die erweiterte Realität wird die neue Grenze des Engagements werden, statt über soziale Medien zu chatten, werden die Avatare der Menschen die neue Art der Kommunikation sein,” führt Helou aus. Avatare, so Helou, bilden “die Grundlage für ihre digitale Identität und ihr Transportmittel zwischen den Städten innerhalb von Metapolis.”

Metapolis: Eine 3D-Welt wird geboren

Nachdem die Plattform Anfang April vor einem ausgewählten Publikum gelauncht wurde, soll sich die 3D-Megacity Metapolis in den kommenden Monaten stückweise zusammensetzen. “Da wir Metaverse-as-a-Service (MaaS) anbieten, bedeutet dies, dass es kein einziges Startdatum gibt, sondern dass Metapolis unseren Partnern ermöglicht, ihre eigenen Metaverse-Städte aufzubauen. Es wird mehrere separate Starts geben, da jeder Partner entscheidet, wann er seine Stadt live schalten möchte”, erklärt Helou.

Dabei lassen sich die Kuppeln den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend anpassen und auf bestimmte Anwendungen optimieren. “Jede Stadt wird ihre eigene Funktionalität haben, je nachdem, wie sie ihr Publikum, ihre Fans oder Verbraucher ansprechen will. Jede Stadt wird ihre eigene Entwicklungsphase und Aufbauzeit haben”, meint Helou. “Das Metapolis-Team wird diese Umgebungen von A bis Z erstellen: einschließlich Technik, Design, Integrationen und XR-Implementierung, aber letztendlich können die Partner die Zugänglichkeit und den Start nach eigenem Ermessen ermöglichen oder einschränken.”

Nachdem die Bausteine entwickelt wurden, liege der Fokus bei der Entwicklung jetzt auf Interoperabilität. Im Oktober soll eine Multichain Wallet lanciert werden, in knapp einem Jahr dann die VR-Anbindung erfolgen. “Im Mittelpunkt von Metapolis steht die Schaffung eines interoperablen, spielerischen Ökosystems, das das Beste aus AR und VR vereint”, so Helou. “Während jede Stadt ihre eigene digitale Wirtschaft implementieren kann, ist unsere Vision, ein interoperables Metaverse aufzubauen, das offen und für alle und von allen zugänglich ist.”

Harter Konkurrenzkampf

Auf dem Papier hat Ziliqa alles, was es für die Ansprüche an eine Metaverse-Welt braucht. Ob Metapolis das halten kann, was die Bilder versprechen, hängt aber letztlich von der Nachfrage ab. Mehrere Anbieter buhlen hier um einen Branchenstandard, nicht zuletzt der Social-Media-Gigant Meta. Mit den E-Sport-Organisation RRQ, MAD Lions und Ninjas in Pyjamas hat Zilliqa die ersten Partner aus dem E-Gaming-Bereich bekannt gegeben. Auch die Social Media App Agora ist eine Partnerschaft im Metapolis-Kontext mit Zilliqa eingegangen. Bis zur Launch-Party habe Zilliqa nach eigenen Angaben zwei Millionen US-Dollar an Vorab-Investitionen von seinen Partnern eingenommen.

Angesichts der schwindelerregenden Investitionen bei der Konkurrenz, wie dem Kauf einer virtuellen Luxusyacht in The Sandbox für 650.000 US-Dollar, fällt die Summe aber noch eher in die Kategorie Peanuts. Auch die Liste der Partnerschaften ist zum jetzigen Zeitpunkt noch dünn. Ebenso das bislang stark auf E-Gaming zugeschnittene Anwendungsspektrum. An Potenzial mangelt es dafür nicht. Entfalten sich die Netzwerkeffekte von Zilliqa – die Blockchain zählt über 190 Partnerschaften – auf Metapolis, dürfte die virtuelle Metropole zu den verheißungsvollsten Plattformen in der Metaverse-Landschaft zählen.

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