Interview Haftbefehl über NFTs, Metaverse-Konzerte und Fahren ohne Führerschein

Vor kurzem gab Deutsch-Rapper Haftbefehl sein Konzertdebüt im Metaverse. Im Interview sagt er, wie viel Aufwand in so einem Auftritt steckt.

Daniel Hoppmann
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Haftbefehl

Beitragsbild: Ondro

| Vor seinem Metaverse-Auftritt veröffentlichte Haftbefehl eine NFT-Kollektion

Aykut Anhan, besser bekannt unter seinem Künstlernamen “Haftbefehl”, ist einer der erfolgreichsten Deutsch-Rapper. Vor kurzem trat der 37-Jährige bei der “Deutschrap Blockparty” im Metaverse von Twelve x Twelve auf. Mit BTC-ECHO sprach er über seinen Weg in die Krypto-Welt, wie er seine anfängliche Skepsis gegenüber NFTs überwinden konnte und wie das Web3 die Musikbranche verändern wird.

BTC-ECHO: Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben aus?

Haftbefehl: Ein typischer Tag in meinem Leben ist sehr unterschiedlich. Ich bin oft auf Tour oder im Studio, um an neuer Musik zu arbeiten. Wenn ich nicht unterwegs bin, verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Ich bin ein sehr aktiver Mensch und versuche mehr Sport zu treiben, um fit zu bleiben. Ich denke, es ist wichtig, einen Ausgleich zum stressigen Musikbusiness zu finden und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Insgesamt versuche ich, mein Leben möglichst ausgewogen zu gestalten und das zu tun, was mir Spaß macht.

Du hast dir mal einen Jaguar gekauft, obwohl du gar keinen Führerschein hattest. Fährst du immer noch ohne Lappen?

Ich war jung und dumm und wollte unbedingt zeigen, was ich erreicht hatte. Das war ein großer Fehler, den ich sehr bereue. Ich habe den Jaguar seitdem verkauft und bin der Meinung, dass man Verantwortung für seine Handlungen übernehmen sollte. Ich habe mittlerweile meinen Führerschein gemacht und fahre nur noch legal.

Anfang März bist du im Metaverse aufgetreten, wie viel Aufwand steckt in so einem virtuellen Konzert?

Es hängt natürlich vom Umfang des Konzertes ab. Die Aufnahmen finden in einem Greenscreen Studio statt. Für den Künstler ist die größte Herausforderung, das Konzert in einem Stück ohne Fehler zu performen, ansonsten muss man es immer wieder neu aufnehmen. Außerdem muss eine reale Konzertatmosphäre geschaffen und dem Zuschauer das Gefühl vermittelt werden, dass man wirklich dabei ist.

Ist dir das gelungen?

Ich war als Mainartist auf der Blockparty eingeplant und war überrascht, wie gut Twelve x Twelve das visuell umgesetzt hat. Es hat mich etwas an den Fortnite Auftritt von Travis Scott erinnert. Unglaublich, was alles möglich ist!

Was sind denn die größten Unterschiede zu einem “normalen” Konzert?

Ich glaube, man sollte ein Metaverse-Konzert nicht mit einem “normalen” Konzert vergleichen. Das sind zwei verschiedene Welten. Die größten Unterschiede zu einem normalen Konzert sind die Möglichkeit, kreativer zu sein und mehr Kontrolle über die Umgebung und das Erlebnis zu haben. Es ist eine Chance, um eine einzigartige und immersive Erfahrung zu schaffen.

Vor deinem virtuellen Debüt brachtest du letztes Jahr eine eigene NFT-Kollektion heraus. Im Mainstream kriegen digitale Sammelgegenstände allerdings viel Kritik ab. Wie ging es dir anfangs mit dem Thema – und was hat dich überzeugt?

Die meisten Menschen sind es gewohnt, Bares in der Hand zu halten. Wenn etwas bezahlt wird, erhält man einen Gegenwert, sei es eine Flasche Wasser, ein Fahrzeug oder ein Haus. Jetzt zahlst du Geld für etwas, was du besitzt, aber nicht siehst oder berühren kannst. Und genau das müssen die Menschen erst einmal verstehen.

Am Anfang war ich auch skeptisch gegenüber NFTs. Ich dachte mir, dass es doch schon genug Musikstreaming-Plattformen gibt, und ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine digitale Datei einen solchen Wert haben könnte. Aber dann habe ich mich damit auseinandergesetzt und gesehen, wie groß das Potenzial für Künstler und Musiker ist, um ihre Werke auf eine neue Art und Weise zu monetarisieren. Natürlich gibt es immer noch viele Skeptiker und es gibt auch schwarze Schafe, die NFTs für Abzocke nutzen, aber ich denke, dass NFTs in Zukunft einen wichtigen Platz in der Kunst- und Musikbranche einnehmen werden.

Besitzt du selbst NFTs und welchen Wert haben sie für dich?

Ich besitze selbst ein paar NFTs. Für mich haben sie sowohl einen finanziellen als auch einen künstlerischen Wert. Es ist interessant zu sehen, wie sich der Markt für NFTs entwickelt und ich denke, dass sie in Zukunft noch viel mehr an Bedeutung gewinnen werden.

Fünf Jahre in die Zukunft gedacht: Wie sieht die Musikbranche im Web3 aus?

In fünf Jahren wird die Musikbranche im Web3 wahrscheinlich deutlich anders aussehen als heute. Ich denke, dass es mehr Möglichkeiten für Künstler geben wird, direkt mit ihren Fans zu interagieren und mehr Kontrolle über ihre Musik und ihr Image zu haben. Ich denke auch, dass es mehr Möglichkeiten geben wird, Musik zu hören und zu konsumieren, und dass dies alles auf einer dezentralisierten Plattform stattfinden wird.

In deiner Musik äußerst du immer wieder Kritik an der Finanzwelt. In “Hang the Bankers” rappst du: “Sie spielen mit unser’m Leben als wär’ es Playstation an der Wall Street in NYC.” Bist du deshalb so interessiert an Krypto?

In “Hang the Bankers” spreche ich über die Finanzwelt und wie sie unser Leben kontrolliert. Ich denke, dass Krypto eine Chance bietet, um diese Kontrolle zu verringern und uns ein besseres Finanzsystem bieten kann. Allerdings müssen wir aufpassen, dass wir nicht dieselben Fehler machen wie in der traditionellen Finanzwelt.

Was wird dann deiner Meinung nach die neue Weltwährung: Bitcoin oder DOGE?

Weder noch, aber wenn ich mich für eine der beiden entscheiden müsste, dann Bitcoin, da ich denke, dass Bitcoin mehr Stabilität als Dogecoin bietet und eine größere Akzeptanz in der Mainstream-Welt haben dürfte.

Ich interessiere mich aber auch für verschiedene Kryptowährungen und verfolge ihre Entwicklungen und Innovationen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Disclaimer: Dieses Interview ist in Zusammenarbeit mit BTC-ECHO-Redakteur Giacomo Maihofer entstanden.

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