3 Fragen an Philipp Sandner Kann die Blockchain-Technologie vom KI-Hype profitieren?

Philipp Sandner, Deutschlands bekanntester Blockchain-Professor, über Web3 und Chancen der KI-Entwicklung im Krypto-Sektor.

Dominic Döllel
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Beitragsbild: Shutterstock

| Der KI-Hype ist im Krypto-Sektor angekommen

Als bekanntester Blockchain-Professor Deutschlands treibt er seit Jahren Themen wie Bitcoin und Web3 an der Frankfurt School of Finance & Management voran. Darüber hinaus steht Prof. Dr. Philipp Sandner auch im engen Austausch mit Initiativen, Branchenvertretern und Unternehmen im Krypto-Bereich. Entsprechend gut kennt er sich mit der aktuellen Lage im Sektor aus.

Im Gespräch mit Philipp Sandner wollten wir wissen, ob deutsche Banken am Bitcoin-Angebot arbeiten, wie die Blockchain-Technologie vom KI-Hype profitieren kann und was die spannendsten Themen im Web3 sind. Das vollständige Interview findet ihr im BTC-ECHO Experts Podcast.

BTC-ECHO: Jüngst hat die DekaBank eine Kryptoverwahrlizenz beantragt. Bauen die Sparkasse, Deutsche Bank oder Commerzbank eine Krypto-Infrastruktur im Hintergrund auf, um zukünftig Bitcoin und Co. anzubieten?

Philipp Sandner: Zunächst einmal muss ich Bitcoin und Ethereum verwahren können. Das ist wie ein Schichtenmodell. Obendrauf könnte ich potenziell Schuldverschreibung, Fonds oder Aktien verwahren. Das eine geht nicht ohne das andere – aber es ist eine Einbahnstraße.

Ich glaube schon, dass die Banken systematisch beginnen, sich für einzelne Domänen zu interessieren. Bitcoin und Smart-Contract-Plattformen sind ganz am Anfang. Jetzt kommen die Security Token. Im Entstehen sind CO₂-Tokenisierung und das Metaverse. Die Banken in ihrer Regulierung sind teilweise ein paar Jahre hinterher. Das heißt, sie stecken gerade noch beim Verständnis von Bitcoin und Smart-Contract-Plattformen und fangen jetzt an, das Thema Krypto-Wertpapiere intensiv zu verstehen. Ist es schlimm, dass die Banken immer mit Versatz agieren? Ich finde nicht.

Was ist vom aktuellen KI-Hype im Krypto-Sektor zu halten?

Es wird schlaue Unternehmer geben, die beide Fäden zusammen spinnen. Das macht auch Sinn. Künstliche Intelligenz wird früher oder später beginnen, Entscheidungen zu treffen. So kann es sein, dass eine KI Ausgaben tätigt, um zum Beispiel Strom zu bezahlen oder irgendwelche Dinge einzukaufen.

Was bietet sich da besser an als der Unterhalt einer Wallet-Infrastruktur, um Bezahlvorgänge abzuwickeln? Ein anderer Bereich ist, die Entscheidungen einer KI zu notarisieren. Damit weiß ich, wann sich eine Künstliche Intelligenz wie, wo und wieso entschieden hat. Das bietet sich perfekt an, in der Blockchain festzuhalten.

Podcast

Was sind für dich die spannendsten Themen von Web3 in diesem Jahr?

Ich glaube, dass der Bitcoin derzeit eine relativ starke Adoption erfährt. Nicht unbedingt hierzulande, aber anderswo auf der Welt. Auch die Themen DeFi, NFT und Smart-Contract-Plattformen entwickeln sich jetzt positiv, aber keine neuen Hype-Szenarien entstehen. Mein Bauchgefühl ist, dass Bitcoin, mit zukünftigen Preisanstiegen für Furore sorgen wird. Daneben ist CO₂-Tokenisierung und das Metaverse noch spannend: daraus könnte der nächste Hype entstehen.

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